Anscheinend war der alte Gott ein Hiiulaner, dass er einen solchen Ort jenseits des Meeres geschaffen hat. Hiiumaa ist von innen größer, als es von außen scheint. Obwohl es sich oberflächlich betrachtet um eine kleine, ruhige Insel handelt, finden sowohl der Besucher als auch der Sommerbewohner hier alles und mehr als auf dem Festland oder in der Stadt. Hier haben wir kostenlose Meer-, Wald- und Sonnen-Ladestationen, um Ihr müdes Gehirn und Ihren Akku wieder aufzuladen. Je nach Jahreszeit können Sie auch Wacholderbeeren-, Maränenkaviar- oder Heidelbeer-Vitamine erhalten.
In Hiiumaa vergeht die Zeit in einem anderen Tempo. „Ja schauen wir mal“, sagt der Hiiulaner und schiebt die Sorgen von heute und morgen auf übermorgen. Schließlich gibt es so viele angenehme Dinge, mit denen man seine Tage füllen kann – selbst den Geräuschen der Natur zu lauschen und das Nichtstun zu lernen, wie Gast-Insulaner Fred Jüssi vorschlägt.
In Hiiumaa können Sie so richtig entspannen und sich einfach wohlfühlen. Allein sein, im Wald spazieren gehen, am Strand Steine ins Wasser werfen, die Sterne am Nachthimmel beobachten. Auf Hiiumaa ist es dunkel, LED-Werbung und Straßenbeleuchtung stören nicht beim Blick in die Nacht. Dort kann man denken oder nicht denken – modern ausgedrückt – meditieren. Auf Hiiumaa kann man es wirklich, die Verlangsamung der Zeit kommt auch bei den Gästen an. Das ist Chillen.
Wem diese Abbremsung zu schnell geht, der kann sich auch im Rhythmus des Festlands ausruhen. Sie können wandern, reiten, tauchen, segeln, klettern, angeln, Tennis spielen, im Fitnessstudio Gewichte heben, Kultur genießen und feiern. Es gibt sogar ein Schwimmbad, einen Flugplatz, eine Kartbahn und ein Fitnessstudio. Wenn Sie noch mehr wollen, können Sie sogar ein Miethaus mit einem Remote-office und einer Sauna am Meer finden.
Auf dieser Website oder in der dazugehörigen Kartenanwendung finden Sie Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, die Ihren Wünschen und Interessen entsprechen.
Auf der Karte anzeigen
Filter
Art der Sehenswürdigkeit
Objekti tüüp
Sehenswürdigkeit suchen
Otsing
Löschen Sie die Filter
Was sind die spannendsten Sehenswürdigkeiten von Hiiumaa und wo kann man essen gehen? Wo kann man campen und wo gibt es Wanderwege? Antworten auf diese und viele andere Fragen erhalten Sie im Touristeninformationspunkt auf dem Hauptplatz von Kärdla!
Im Touristeninformationspunkt Hiiumaa informieren wir Sie über Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Gaststätten, Aktivurlaub, kulturelle Veranstaltungen und Transportmöglichkeiten. Bei uns können Sie Touristenkarten und Reiseführer in Estnisch sowie in mehreren Fremdsprachen mitnehmen.
Wir sehen uns in Hiiumaa!
Die Geschichte des ältesten Leuchtturmes von Estland, der ganzen Ostseeregion und der baltischen Länder begann vor mehr als 500 Jahren. Damals hat vor allem die Hanse ein Lichtzeichen an der Küste gebraucht. Vor Hiiumaa (dt. Dagö) verlief damals der wichtigste nordeuropäische Handelsweg von Osten nach Westen und die Kaufleute waren es leid, dass ständig Schiffe in der Ostsee vershwanden. So wurde der Leuchtturm Kõpu (dt. Oberdagerort) gebaut, um die Schiffe vor der dortigen Untiefe zu warnen.
Der Turm wurde auf dem höchsten Punkt der Insel Hiiumaa errichtet, 67 Meter über dem Meeresspiegel. Die Höhe des Leuchtturms vom Erdboden aus beträgt nochmals rund 36 m. Somit sendet das Leuchtfeuer in einer Höhe von 102,6 m über dem Meeresspiegel sein warnendes Licht. Es gibt kein höher gelegenes Leuchtfeuer in der Ostseeregion.
Der Leuchtturm befindet sich auf dem Nordkap Ristna, relativ nahe dem Leuchtturm Kõpu, der inmitten der Sümpfe erbaut worden ist und deswegen manchmal bei Nebel nicht sichtbar ist. Das war auch der Grund, warum der Leuchtturm Ristna gebaut wurde.
Der Leuchtturm Ristna wurde im Jahr 1873 in Frankreich bestellt und begann im Jahre 1874 zu arbeiten. Im Leuchtturm gibt es auch eine 7 Pud schwere Nebelglocke aus Kupfer.
Am Fusse des Leuchtturms hat eine kleine Imbissstube geöffnet.
Der Leuchtturm von Takhuna befindet sich an der Nordspitze der Insel Hiiumaa. Die Bauarbeiten des Leuchtturms aus Gusseisen wurden im Jahre 1873 eingeleitet. Der Leuchtturm ist aus Eisenteilen nach dem sog. Gordoner System konstruiert worden. Das System beruht auf vorgefertigten Teilen, die leicht zu transportieren sind, weswegen die Montage des hohen Turms auch relativ einfach war.
Interessant zu wissen:
• Das zaristische Russland hat den Leuchtturm bei der Pariser Weltausstellung im Jahr 1871 gekauft.
• Er ist mit 42,7 m über dem Meeresspiegel der höchste Turm der estnischen Küstenlinie.
Das Schloss Suuremõisa wurde im Barock-Stil in den Jahren 1755-1760 von der Gräfin Ebba Margaretha Stenbock (geboren De La Gardie) gebaut.
Der Graf Jacob Pontus Stenbock, der den Gutshof von seiner Mutter Ebba-Margaretha geerbt hatte, tauschte 1796 wegen Verschuldung den Gutshof Suuremõisa gegen Uuemõisa. Otto Reinhold Ludwig von Ungern-Sternberg wurde der neue Besitzer von Suuremõisa.
Im Schloss gibt es ein Museumszimmer, das die Geschichte des Gutshofs präsentiert, außerdem einen Verkauf von Souveniers und Büchern. Neben dem wunderschönen Interieur und interessanter Geschichte kann man um das Haupthaus herum den Ziergarten der Berufschule Hiiumaa, einen Park im englischen Stil und verschiedene zum Gutskomplex gehörenden Nebengebäude besichtigen.
Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute Haus ist eines der ältesten in Estland erhalten gebliebenen Wohnhäuser nach der Art, wie sie früher in Ortschaften gebaut wurden. In der Hinterstube dieses Hauses wurde am 29. Mai 1873 der Gründer der estnischen ernsten Musik Rudolf Tobias geboren. Sein Vater war Küster und Orgelmeister in der Kirche Käina.
Die Exposition im historischen Küsterhaus gibt einen ausführlichen Überblick über das Leben und Schaffen des Komponisten. Im Hausmuseum kann man Möbel und Musikinstrumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert sehen. Im Museumshof befinden sich ein Speicher, eine Scheune mit Keller und eine für Hiiumaa typische Bockmühle. Ein schöner Blick auf die Bucht Käina ist ein Klingeln für die Seele der Besucher.
Der Bauernhof Mihkli im Dorf Malvaste ist ein großartiges Beispiel der Land-Architektur im nördlichen Teil der Insel. In den Gebäuden, die hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert stammen, bekommen die Besucher einen Überblick über die lokalen Bautraditionen und können in damaligen Bauernhöfen verwendete Gegenstände besichtigen.
Bis zur Deportierung im Jahre 1781 wohnten auf dem Hof Dagö-Schweden. Die letzten Bewohner verließen den Hof im Jahre 1987.
Der geräumige Hof des Bauernhauses eignet sich gut für verschiedene Aktivitäten, Picknicks und Erholung. Hier gibt es viel Spannendes sowohl für Große als auch Kleine. Die Kinder erwartet hier ein tolles Spiel, das ihnen ermöglicht, viel Spannendes auf eigene Faust zu entdecken und beim Laufen können sie im Vorübergehen nach einer Erbsenschote greifen.
Das Militärmuseum Hiiumaa befindet sich im ehemaligen Grenzschutzkordon in Tahkuna. Die Perle des Museums ist die Sammlung von Küstenschutzkanonenrohren – vertreten sind Rohre mit einem Durchmesser von 180 mm, 130 mm und 100 m. Die Freiluftausstellung zeigt Transportpanzer BTR-70 und BRDM-2, ZIL-157, GAZ-66 u.a. Wagen, einen Zivilschutzbau, Grenzschutz-Kutter, Seeminen, eine Panzerabwehrkanone, einen Grenzschutzturm, Radar- und Rundfunkmasten. Im Hauptgebäude des Museums steht an seiner ursprünglichen Stelle ein See-Beobachtungs-Radar. Exponiert werden auch Artilleriegeschosse und Geschosshüllen, Helme, Mützen und Militärkleidung, Kommunikationsmittel und Zivilausrüstung.
Das lange und weiße Steinhaus ist einer der wenigsten des Vaemla Gutshofes, das bis heute erhalten geblieben ist und noch ein Dach über dem Kopf hat. Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Heuscheune des Gutshofs gebaut.
Derzeit ist hier das Familienunternehmen Hiiu Vill tätig.
Die ältesten Maschinen stammen aus Polen. Sie wurden dort schon in den 1860er Jahren gefertigt. Vermutlich stammen auch die in Estland hergestellten Maschinen aus dem 19. Jahrhundert, aber das genaue Jahr ist leider nicht bekannt.
Die Betreiber-Familie hat sich freundlicherweise bereiterklärt die Maschinen auszustellen; allerdings sind sie tatsächlich noch täglich im Einsatz.
Im Sommer kann man sich im kühlen Hofcafé aufhalten, einen kleinen Imbiss zu sich nehmen und die Atmosphäre genießen.
Der Bauernhof Sooääre, so war der anfängliche Name des Bauernhofs, hat eine Geschichte von mindestens 200 Jahren. Der älteste Teil der jetzigen Wohnriege ist die Riegenstube mit dem Erdfussboden aus der I. Hälfte des XIX. Jahrhunderts, wo man wohnte und im Herbst Getreide getrocknet wurde. Das Wohnzimmer samt Kammern wurde in der II. Hälfte des XIX. Jahrhunderts gebaut.
Zum Komplex des Bauernmuseums gehören noch die Rauchsauna, die Sommerküche, der Speicher, der Keller, die Kutschenscheune und das Speisehaus (ehemaliger Stall des Bauernhofs). Erhalten geblieben ist der alte Schachtbrunnen. In allen Gebäuden werden Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände ausgestellt, die in den ehemaligen Haushalten benötigt wurden.
Soera war ein typischer Haushalt im XIX. Jahrhundert auf der Insel Hiiu.
Die Exposition im Gesteinehaus in Palade, Museum und Lehrgebäude, gibt einen gründlichen Überblick über die Landschaften der Insel Hiiumaa, geologische Vergangenheit, Fossilien, den Meteoritenkrater von Kärdla und die Verwendung von Gesteinen durch die Zeiten.
In einem Teil des Hauses befindet sich ein teilweise mit Glas umgebenes Freiluft-Klassenzimmer.
Das Museum Sõru befindet sich in der Gemeinde Emmaste im Dorf Pärna und gehört zur Anlage des Sõru Meereszentrums. Das Museum wurde auf Initiative von Frau Milvi Vanatoa gegründet und hat das Ziel, das charakteristische Leben und die Traditionen eines Küstendorfes aufzubewahren und zu erhalten.
Es gibt im Museum neben der ständigen Ausstellung auch drei Säle für verschiedene Expositionen. Im ersten Stockwerk des Hauses ist ein Seminarraum, wo runde Tische, Schulungstage und sonstige kleinere Veranstaltungen durchgeführt werden können.
Dies ist kein Einkaufszentrum in der gewöhnlichen Bedeutung. Hier gibt es viel Sehens- und Nachdenkenswertes. Alles Ausgestellte ist von den Stränden unserer Heimatinsel aufgesammelt worden, einige Lieferanten stammen sogar von der anderen Hälfte der Erdkugel. Alle verbreiteten Warengruppen sind vertreten und der gemeinsame Nenner für alles ist der Meeresmüll.
Natürlich können Sie in unserem Kaufhaus auch wirklich etwas kaufen, die Auswahl ist vielseitig, teilweise unerwartet und bestimmt einmalig und dies ist sicherlich kein Müll mehr. Hier kommen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft unseres heimischen Meeres und unserer heimischen Strände, Reiz und Schmerz, Rücksichtslosigkeit und Inspiration, Schönheit und Hässlichkeit unseres Meeres zusammen.
Das Meereszentrum Sõru wurde 2006 eröffnet. Dort befinden sich das Segelschiff Alar, die Alar-Restaurierungshalle, das Meeresmuseum Sõru, die Hafentaverne, verschiedene Schiffsanleger, das Hafengebäude, ein Geschäft, eine schwimmende Sauna, ein Badestrand und ein Campingplatz. Es wird gesagt, dass „ein Riese immer noch auf dem Wasser lebt, es sei denn, er lebt zufällig an Land“. Während Schwedens fungierten Bernth und Hans, die Männer der Emeste-Farm, als Transporteure nach Saaremaa. Der Name dieses Hofes wurde zum Namen des im 19. Jahrhundert von Jakob Pontus Stenbock und der Gemeinde Emmaste gegründeten Gutshofs Emmaste (1779). Die Pfarrei Emmaste wurde 1866 aus der Pfarrei Käina gebildet. Der Ortsname Sõru wird 1254 in schriftlichen Quellen erwähnt. Sõru hatte eine Kapelle und einen Friedhof, Bootsrampen und einen Kai (1917). Hier befanden sich lange Zeit eine Schule, ein Grenzschutzkordon, eine Taverne, ein Spirituosengeschäft, ein Kino, eine Fischsammelstelle und das Büro der Fischer der Küstenfischereibrigade. Netzhäuser, Strandbrunnen, Windmühlen und Bootsstege machten die Strandlandschaft sichtbar. Noch heute kann man bei der Fahrt von hier nach Tohvri den Meerblick von der Dorfstraße und die Seezeichen der Tohvri-Linie (1934) bewundern. Auf Tohvr gibt es Spuren von Artilleriebatterien, Kasernen und Hilfsgebäuden aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Teil der natürlichen Umwelt und des kulturellen Raums der Ostseeinseln waren Schiffbau, Seefahrt und Fischerei, die Hiiu-Sprache und -Bräuche, die für die traditionelle Lebensweise der Hiiulaner charakteristisch waren. Das Sõru-Museum bietet einen historischen Querschnitt durch das Leben mit dem Meer. Vor dem Ersten Weltkrieg besaßen die Männer der Gemeinde Emmaste mehr als 55 Schiffe, und aus dieser Gegend sind mehr als 153 Schiffskapitäne bekannt. Genau hier am Strand steht der dreimastige Alar, ein einzigartiges Denkmal der estnischen Seefahrtsgeschichte. Dies ist ein seltenes Schiff, da die Alar das einzige der Holzschiffe ist, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Estland gebaut wurden und bis heute erhalten geblieben sind.Für den Bau des Schiffes wurden Kiefern aus Òngu Kõrgselja und Eichen aus Saaremaa hergebracht. Das unter der Leitung von Schiffsführer Peeter Himmist gebaute Dreimastschiff wurde 1938 am Òngu-Strand auf der Rea-Weide vom Stapel gelassen. Das Schiff ist 30 m lang und 7 m breit und hat eine Tragfähigkeit von 270 t. Das Schiff wurde mit einem schwedischen Bolinder-Motor mit 125 PS ausgestattet. Alar segelte bis 1968 auf den Weltmeeren. 1944 flohen mehr als 700 Menschen von hier nach Schweden. Während der sowjetischen Besatzung blieben die Dynastien der Hiiu-Schiffsbauer und Seeleute Teil der Geschichte, obwohl sich die Hochseefischerei der Kolchose Hiiu Kaluri bis an die Westküste Afrikas erstreckte. Hiiumaa selbst war eine Grenzzone der Sowjetunion, und Strandfischer durften nur mit Sondergenehmigungen des Grenzschutzes aufs Meer. Das Interesse der Bürger der Gemeinde an ihrem kulturellen Erbe wurde 1998 verstärkt, als der wie durch ein Wunder erhaltene Alar nach einem halben Jahrhundert Abwesenheit zum Zwecke der Renovierung aus dem Hafen von Hobro in Dänemark zurück nach Hause gebracht wurde. Heute beherbergt das ehemalige Fischverarbeitungsgebäude der Kolchose (1958) eine Hafenkneipe und ein Bootshaus als Veranstaltungsort für Konzerte und Sommerveranstaltungen. 1999 wurde im Büro und Dorfkino der ehemaligen Hiiu-Kaluri-Sõru-Brigade ein Museum eröffnet, das 2006 renoviert wurde. Die Sammlung des Museums umfasst über 4.000 wertvolle Gegenstände, historische Schiffsdokumente, Fotos von Hiiu-Seefahrern und -Fischern sowie Alltag und Festtage des Küstendorfes, von Seeleuten geschaffene Kunstwerke, ihre Liebesbriefe und Lieder. Von den Ausstellungshallen aus beflügeln die Ausblicke auf das Meer und die Küstenlandschaft die Fantasie.
Der Hafen von Kärdla wurde gebaut, um die Rohstoffe und die Produktion der Kalev-fabrik zu transportieren, die ursprünglich zur Kalev-fabrik Hiiu-Kärdla gehörte. Im 19. Jahrhundert war es der einzige Hafen der Insel mit Außenhandelsrechten; im Zeitraum 1849-1944 war es der Hafen mit dem größten Warenumschlag auf der Insel; Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Passagierlinie Kärdla-Tallinn in Betrieb genommen, die bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs in Betrieb war. 1885 wurden 3 Linienmarkierungen gebaut, um die Einfahrt in den Hafen zu erleichtern – zwei bei Kärdla und eine Richtung Lehtma. Die zentralsten Gebäude des Hafens waren die 142 m lange Hafenbrücke und große steinerne Hafenspeicher. Die Waren wurden von der Werft zu den Lagern mit Pferden transportiert. Auf dem Kai gab es eine Bahn, auf der Güterkarren fuhren, die von Hafermotoren oder von Muskelkraft angetrieben wurden. Der Hafen von Kärdla wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs 1944 zerstört. Seit 2011 beschäftigt sich SA Kärdla Sadam mit der Restaurierung und Entwicklung des Hafens.
Diesen eigenartigen Namen trägt eine Landzunge auf der Insel Hiiumaa. Neben den Wegweisern ist beim Finden des Weges auch die Statue des Riesen Leiger von behilflich.
Es handelt sich um einen so genanten „Esker“ oder auch „Os“, einen durch Schmelzwasser der Eiszeit entstandener Höhenrücken, in nordöstlich-südwestlicher Ausdehnung. Auf den höher gelegenen Bereichen ist er mit Pflanzen bedeckt, während auf der Ebene des Meeres Geröll dominiert.
Zu den interessantesten Bäumen und Büschen zählen hier das Geißblatt, die Schwarzerle, der Kreuzdorn und der Schneeball. Meerkohl, der in der Blüte besonders auffällig ist, und die romantischen Blüten des Dornstrauches schmücken das Ufer.
Die berühmtesten Gäste in Kassari waren die Schriftstellerin Aino Kallas und der Linguist und Diplomat Oskar Kallas.
Das 35 m lange und 8 m breite dreimastige Motorsegelboot “Ernst Jaakson” (“Alar”) ist das grösste erhalten gebliebene Altschiff Estlands. Das Schiff wurde in den Jahren 1937-39 auf Hiiumaa im Dorf Õngu erbaut. Den grössten Teil seines Lebens verbrachte das Boot im Ausland. Jetzt, 50 Jahre später, ist der Riese zu Restaurierungsarbeiten zurück im Hafen Sõru auf Hiiumaa, wo sich das einzige Restaurierungszentrum für Holzschiffe in Estland befindet.
Zurzeit wartet “Ernst Jaakson” im Hafen Sõru im einzigen Restaurierungszentrum für Holzschiffe Estlands auf Interessenten. Die Besucher können einen Blick hinter die Kulissen des Schiffbaus werfen, das Meeresmuseum Sõru besuchen und auf den Naturpfaden von Hiiumaa wandern.
Willkommen auf dem nördlichsten Lavendelfeld der Welt!
Die Lavendelfarm liegt am Rande des Meteoritenkraters Kärdla, an einem felsigen und sonnigen Hang. Auf unserem fast ein Hektar großen Feld wachsen 20 000 Lavendelpflanzen und fangen Blicke von Ende Juni bis Anfang August. Wir stellen spannende Produkte aus Lavendel her, wie Lavendelmarmelade, Gewürz und Gesichtswasser. Am Feldrand sind 100 000 HelferInnen tätig, die während der Blütezeit fleißig Lavendelhonig ernten.
Wir warten auf Ihren Besuch am Tag der offenen Bauernhöfe, beim Erntefest und bei gemeinsamen Ernteaktionen. Zu anderen Zeiten und für Besuche mit größeren Gruppen können separate Besuchszeiten vereinbart werden.
Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde 1861-1863 für die Arbeiter der schnell wachsenden Hiiu-Kärdla Kalev-Fabrik erbaut. Das Geld dafür wurde von den Arbeitern gesammelt, und der Bau der Kirche wurde von der Fabrikverwaltung und den umliegenden Grundbesitzern unterstützt. Der Überlieferung nach wurde Baumaterial auch von gesunkenen Schiffen gewonnen.
Das Innere der Kirche ähnelt dem modernen dreijochigen Kirchentyp Westestlands. Im Inneren verdienen der schlichte neugotische Altaraufsatz, die geschnitzte Kanzel, die Lichter, das Altarbild „Christus am Kreuz“ von 1889 und die Orgel der Firma Valner Beachtung.
Der 1929 fertiggestellte klobige quadratische Holzturm an der Ostseite der Kirche ist um den ursprünglichen barocken luftigen Giebelturm mit großzügigen Glockentürmen herum gebaut und verbirgt dieses bemerkenswerte Bauwerk vollständig. Bis 1926 war die Kirche von Kärdla die Nebenkirche von Pühalepa. Vor der Gründung dieser Kirche gab es in Kärdla zu unterschiedlichen Zeiten zwei Heiligtümer, von denen keines erhalten geblieben ist.
Die Kirche Pühalepa ist die älteste Steinkirche auf der Insel Hiiumaa. Im Jahre 1255 begann der deutsche Orden mit dem Bau der steinernen Festungs-Kirche. Die Steinkirche, die zuerst ohne Turm war, wurde im 14. Jahrhundert fertig gebaut, mit den Bauarbeiten des Turms wurde im Jahre 1770 begonnen.
Nach den Renovierungsarbeiten im 19. Jahrhundert wurden die Kreuze des Malteserordens an die Wände des länglichen Gebäudes gezeichnet, die auf die Zugehörigkeit der Familienmitglieder Ungern-Sternberg zu diesem Orden zurückgeführt wird.
Interessant zu wissen:
• An der Wand des Chorraums ist eines der Einweihungskreuze erhalten geblieben.
• Die in Estland rare steinerne Kanzel wurde für die Kirche Pühalepa vom Gutsherren Gentschien im Jahre 1636 beschafft.
• Im Kirchengarten befindet sich die Beerdigungskapelle der Familie von Stenbock.
Reigi wurde erst 1627 zu einem eigenständigen Kirchspiel. Die Jesus gewidmete Steinkirche wurde unter Baron Otto Reinhold Ludvig von Ungern-Sternberg in Gedenken an seinen Sohn Otto Dietrich Gustav erbaut, der Selbstmord beging. Der größte Stolz der Kirche Reigi ist ihre Kunstsammlung.
Interessant zu wissen:
• Der Name Reigi kommt aus dem Schwedischen und bedeutet soviel wie Rauch und Leuchtfeuer.
• Auf der anderen Straßenseite der Kirche befand sich einst die berühmte Pihla Taverne, die sogar in der Oper „Stürmische Küste“ von Gustav Ernesaks erwähnt wird.
• Pfarrer G. F. Rinne dichtete, inspiriert von den Worten Runebergs, eine Ode an Hiiumaa nach einem Lied von Pacius.
Die Estnische Orthodoxe „Geburt-der-Gottesgebärerin-Kirche“ in der Gemeinde Kuriste wurde im Jahr 1873 fertig gebaut. Die historizistische Kirche aus Naturstein wurde Ende des 19. Jh. während der Glaubenswechselbewegung erbaut. Die Steine wurden aus Riga geliefert. Viele der Ikonen und liturgischen Textilien stammen vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. Neben dem Gebäude steht das ehemalige Pastorat. Diese ist die einzige vollkommen erhalten gebliebene Kirche auf Hiiumaa, in der noch Gottesdienste stattfinden.
Die Erbauung der Emmaste Kirche wurde im Jahre 1866 begonnen, da die Sõru Holzkapelle in der Nähe des Emmaste Gutshofs nicht mehr benutzbar war. Das Landstück für die neue Kirche wurde von der Gutsdame der Gräfin Brevern de la Gardie geschenkt.
Das Längs-Gebäude vermittelt den Eindruck von einer Saalkirche, trotz der beiden feinen Säulenreihen, die das Dach unterstützen. Der Chorraum ist vom Längs-Gebäude durch einen hohen, aber relativ engen Triumphbogen getrennt. Die Emmaste Kirche besitzt ein einzigartiges Altargemälde „Ülestõusmine“ (Die Auferstehung) – dessen Autor, wie die Unterschrift auf der rechten unteren Ecke der Leinwand hinweist, Tõnis Grenzstein ist, ein renommierter Vertreter der Düsseldorfer Schule in Estnischer Malkunst. Das Altargemälde wurde 1900 gemalt.
In den Jahren 1889–1891 wurden in Puski eine Apostolische Orthodoxe Kirche und dazu ein Schulhaus für die Kinder der Kirchgemeinde erbaut. Die ungewöhnlich Wahl des Ortes wird damit erklärt, dass die ersten russischen Priester in Puski die hiesigen Verhältnisse nicht kannten. Das Land gehörte Ungern-Sternberg, der als großer Gegner des Vorstoßes der Orthodoxie und des allgemeinen Glaubenswechsels ein Grundstück in einer menschenleere Waldhölle zur Verfügung stellte. Jetzt gibt es in Puski die Ruinen der Kirche und des Schulhauses sowie den stillen Friedhof des Dorfes, der im Rauschen des Kiefernwaldes vor sich hin träumt.
Die Ruinen befinden sich in der Gemeinde Käina. Die Steinkirche wurde im 15. oder im 16. Jahrhundert gebaut. Sie war mit ihren 600 Sitzplätzen die grösste Kirche in Hiiumaa. Die Kirche wurde im Jahr 1941 zerstört. Mehrere Grabsteine und das Ringkreutz über der Tür stehen unter Denkmalschutz. Dem Feuer fielen viele Kunstschätze zum Opfer: die Altare von der Heiligen Maria, vom Heiligen Nicolaus und vom Heiligen Antonius und die vom Vater des Rudolf Tobias gebaute Orgel. Mehrere Jahrhunderte diente diese Kirche als Zentrum des Landkreises. Heute sind alle Ruinen konserviert, man überlegt sogar die Kirche wieder aufzubauen. Um die Kirche befindet sich ein sehr schöner Park.
Die Kirche von Paluküla wurde im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts von den örtlichen Gutsbesitzern, der Familie Ungern-Sternberg, erbaut. Aus der Zeit der Errichtung des Gebäudes sind keine Dokumente erhalten, aber die elegante Ausführung des Gebäudes lässt darauf schließen, dass der Architekt ein ausgebildeter Meister seiner Zunft war, welcher mit der deutschen Architektur der damaligen Zeit vertraut war. Da das Gebäude ursprünglich als Familiengrabkapelle geplant war, befindet sich unter der Kirche ein Keller mit Zylindergewölbe, der als Grabkammer vorgesehen war. Dies ist auch der Grund für den ungewöhnlich hohen Sockel des Gebäudes.
Die Kirche wurde 1820 geweiht. Der Plan für eine Begräbniskirche scheiterte, da sich herausstellte, dass der Grundwasserspiegel zu hoch war. Das Gotteshaus fungierte bis zum Sommer 1939 jedoch als Filialkirche des Pastorats von Kärdla. Das Gebäude verfügte über 100 Sitzplätze.
Eineinhalb Jahrhunderte lang war der Kirchturm auch ein Zeichen für die Schifffahrt – die Höhe des Turms beträgt 29 m.
Im Sommer 1939, als auf Hiiumaa mit der Errichtung sowjetischer Militärstützpunkte begonnen wurde, übergab man die Kirche von Paluküla der russischen Armee. Das Gebäude diente als Lagerhaus, im Turm befand sich ein Beobachtungsposten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der Kirche ein Lagerhaus, allmählich begann das Gebäude zu verfallen und am 26. April 1990 brannte es schließlich nieder.
Das Dach des Kirchenschiffs wurde 1994 restauriert und der Turm im Jahre 1996.
Die erste Kapelle wurde zum Dank an Gott von dänischen Seeleuten errichtet, die als Schiffbrüchige das Ufer Mänspäe erreicht haben. Die Kapelle wurde aus Teilen des gesunkenen Schiffes gebaut und sie hat nur zehn Personen aufnehmen können.
In der I. Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeitete eine der ersten hiesigen sogenannten Leseschulen bei der Kapelle.
Die heutige Kapelle Mänspäe, die dritte an dieser Stelle, wurde nach dem im Jahre 1908 vom Gutsherrn Emmaste, Baron Hoiningen-Huene genehmigten Plan gebaut. Die Bauarbeiten führte der Baumeister Toomas Koolmeister durch.
Im Jahre 2006 erhielt die Kapelle eine neue Farbe und ist jetzt trägt sie genau dieselben gelben Tönen wie vor einem Jahrhundert als die Kapelle erbaut wurde.
Der Gutshof Soonlepa war ein Nebengut von Suuremõisa. Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Soonlepa ein Hirtengut gegründet und die Ländereien wurden auf Kosten der Dörfer Lepistu und Soonlepa erweitert. Der Überlieferung nach wurden die Bewohner zwangsweise nach Virumae, Gemeinde Alutagus, umgesiedelt. Im Herbst zuvor mussten sie jedoch mehrere Dutzend Ladungen Erde auf die ärmlichen Felder des Dorfes Lepik schleppen.
Im Gegensatz zu den anderen benachbarten Herrenhäusern von Suuremõisa war dieses 1913 noch ein Rittergut.
Die Soonlepa-Villa wurde zerstört. In den Gebäuden sind Viehställe, ein Stall für Arbeitspferde, ein Stall für Reitpferde, eine Wodkaküche und ein Weinkeller, der in einen Stall umgewandelt wurde, ein Mohnhaus und eine Schlafscheune erhalten geblieben. Letzteres wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut, während die anderen Gebäude dieses bemerkenswerten Komplexes aus der Mitte oder der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen.
Es gibt so viele mysteriöse Dinge über die Felsbrocken, die von Menschenhand zusammengetragen und in der Nähe von Otimäe übereinander gestapelt wurden. Es ist nicht bekannt, wann und warum die Oberfläche geräumt wurde, um Steine dorthin zu transportieren, und ob die geplanten Arbeiten abgeschlossen wurden oder noch andauerten. Auch der Ursprung des Namens dieses Steinhaufens ist nicht ganz klar. Es wird angenommen, dass die Menschen am Strand einst eine uralte Vereinbarung mit höheren Mächten hatten, wonach jeder Strandbesucher vor einer langen Seereise einen Stein zu diesem Haufen bringen musste, um Unfälle zu vermeiden. Die ursprüngliche Form des Namens, sowohl an diesem Ort als auch in Pühalepa, könnte jedoch „das Ende des Nordens“ gewesen sein. Hier enden nämlich die Bereiche, wo der „Boden“ in Form von dicken Ablagerungen ganz dicht unter unseren Füßen liegt und die Bereiche mit einer stärkeren Erdschicht beginnen.
Einer anderen Version zufolge wurden die Steine aufgestapelt, um das Grab des alten skandinavischen Königs Ingvar zu markieren. Die Echtheit dieser Legende ist nicht bewiesen, aber hundert Meter nordöstlich der Steine von Põhilis leppe befindet sich ein Steingrab aus der Eisenzeit. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Steinmetzarbeiten hier aus relativ neuer Zeit stammen. Diese Steine könnten Ende des 18. Jahrhunderts von einem Mundschenk von Suuremõisa weggetragen worden sein, als Strafe oder einfach um die Felder zu säubern. Es soll sich um einen grausamen estnischen Schläger handeln, dem es gelang, sich für mehrere Gewalttaten zu rächen.
Der Ungru-Stein befindet sich auf der Halbinsel Ninametsa. Die natürliche Schönheit dieses Ortes zog die Gutsbesitzer von Kõrgessaare oft hierher, Zeit am Meer zu verbringen. Zu diesem Zweck wurde auch ein Pavillion auf dem Kap errichtet. Der Schein der Laternen blieb jedoch nicht unbemerkt von den Küstenbewohnern und bestätigte ihren Glauben, dass der Graf von Ungern-Sternberg als Pirat agierte. Es wurde angenommen, dass er das Feuer des Leuchtturms von Kõpu löschen ließ und vorbeifahrende Schiffe mit Hilfe des falschen Lichts des Ungru-Steins vom Kurs ablenkte. Das Schiff, das in Hiiumadal auf Grund lief, wurde jedoch sofort von den Männern des Barons ausgeraubt, ohne die Seeleute zu verschonen.
Der Teil des Volksglaubens trifft wohl zu, dass die Untiefen des berüchtigten Neckmansgrundes für Baron Otto Reinhold Ludwig von Ungern-Sternberg oft eine ertragreiche Einnahmequelle darstellten. Die Aufgabe des Gutes Kõrgessaare war es, sinkenden Schiffen zu Hilfe zu kommen, und der Staat zahlte dafür eine anständige Gebühr. Die eigentliche Schuld des ungarischen Grafen bestand in der willkürlichen Festsetzung dieser Rettungsgebühr, um die immer wieder dunkle Intrigen kreisten.
Die Laterne, die an den in den Ungru-Stein gebohrten Löchern befestigt war, hat möglicherweise die Rettungsboote geleitet, die den in Seenot geratenen Schiffen zu Hilfe kamen …
Steinlabyrinthe sind ein charakteristischer Teil des Lebens der Küstenschweden in Estland. Wann mit dem Bau begonnen wurde und was der Zweck und die Verwendung jedes einzelnen Labyrinths war, ist nicht genau bekannt. Die Geschichte der Labyrinthe auf der ganzen Welt reicht Tausende von Jahren bis in die Zeit vor Christus zurück. Sie wurden für Fruchtbarkeitsmagie und Meditation, verschiedene Spiele und Zauber verwendet. In Estland und anderswo wurden Labyrinthe unter anderem als Jerusalem, Türkische Stadt, Konstantinopel, Petersspiele, Riesenpfad usw. bezeichnet.
Vom Kootsaare-Labyrinth ist bekannt, dass es „Seemannsspiele“ waren. Nach dem Schiffbruch ist ein schwedischer Seemann auf Hiiumaa geblieben und hat ein großes und zwei kleinere Steinlabyrinthe als Denkmal für seine Heimat gebaut. Später wurden in diesem Labyrinth, das kein Erwachsener betreten durfte, geheime Jugendspiele gespielt. Fischer und Seefahrer sollen Zaubersprüche für reiche Ernten und günstige Winde gesprochen haben.
Hundert Meter südlich von hier wurde 1990 die Lage der vermeintlichen kleineren Labyrinthe untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Steine transportiert worden waren, aber die Labyrinthe aus irgendeinem Grund nicht gebaut worden waren. Die Bauzeit des Labyrinths ist unbekannt und dürfte zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert liegen.
Ein Labyrinth ist eines der ältesten magischen Zeichen und errichteten Ritualstätten in der Geschichte der Menschheit. Angelegte oder gezeichnete Labyrinthe sind schon mehrere tausend Jahre vor Christus bekannt. Labyrinthe wurden von Navajo- und Hopi-Indianern, Etruskern und Sami, Wikingern und Küstenschweden gebaut und genutzt. Fruchtbarkeitszauber, günstige Winde und erfolgreiche Reisen sollten sie bewahren. Aber der Ort des Zauberns ist heute nur noch ein Ort des Spiels und der Kontemplation. Die Nord- und Westküste von Hiiumaa war jahrhundertelang die Siedlung der Hiiu-Schweden, daher ist es logisch, dass es hier auch Steinlabyrinthe gibt. Die erste schriftliche Erwähnung der Labyrinthe von Hiiumaa stammt aus dem Jahr 1844, als Karl-Ernst von Baer Labyrinthe an der Nordspitze von Hiiumaa erwähnt.
Auf der Halbinsel Kootsaare ist bis heute ein Labyrinth aus der Zeit der Hiiu-Schweden erhalten geblieben. Die Tradition wurde von den 1964 im Dorf Kaibaldi gebauten kleinen Labyrinthen fortgesetzt, die nach der von Kootsare überlieferten Erinnerung für Kinder zum Spielen geschaffen wurden.
Die 1997 gegründete Hiiumaa Kuninglik Karskete Ölutinautlejate Selts(dt. etwa königliche Biergeniessergesellschaft) nahm als eines ihrer Ziele die Wiederherstellung der Labyrinthtradition auf Hiiumaa wieder auf und hat seitdem 8 Steinlabyrinthe an verschiedenen Orten der Insel an der Südspitze von Ristna, Kõpu kirikumäe, Mägipe-Strand, am Strand von Sääre, Kassari, im Mihkli-Museum, in Kärdla in einem Hinterhof und das erste natürlich hier an der Nordspitze
Das 1997 erbaute Labyrinth war eine exakte Kopie des Kootsaare-Originals, doch das stark besuchte Tahkuna wies dem Labyrinth ein anderes Schicksal zu. Die Besucher begannen, das Labyrinth zu vergrößern, und so wurde aus der ursprünglichen klassischen Kreuzspirale mit Karussells eine einfache Spirale, deren Wege jetzt aktiv begangen und mit Steinen ergänzt werden. Von der Spitze des Leuchtturms öffnet sich ein besonders schönes Bild auf das Labyrinth. Ein guter Wanderer muss auf den Wegen des Labyrinths bis zur Mitte laufen oder joggen, an die Umgebung und das Leben selbst denken, beim Sehen, die Steinreihen ordnen und sich wohlfühlen.
Die Schlundlöcher, die im Volksmund auch treffend Kurisus oder böse Münder genannt werden, stellen Karstformen dar. Karst ist in Hiiumaa weit verbreitet, besonders im südlichen Teil. Es sind mehrere andere große Karsttrichter in den Wäldern rund um die Uuejärve bekannt.
Das Karstphänomen wird durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren verursacht, von denen der wichtigste die relativ gute Wasserlöslichkeit des Grundgesteins ist. In Estland treten Karstphänomene hauptsächlich in Gebieten auf, in denen dolomitische Kalksteine und kalkhaltige Dolomite das Grundgestein bilden.
Oberflächenwasser wird durch die Hohlräume, die das wassergelöste Gestein hinterlässt, in den Boden aufgenommen. Karsttrichter (Flächen) sind besonders bei Frühjahrshochwasser. beeindruckend. Unter bestimmten Bedingungen kann in dem Karsttrichter recht schnell eine größere Menge Schmelzwasser aufgenommen werden. Das ist auch der Grund, warum die alten Menschen das Karstphänomen als „bösen Mund“ oder Schlucht bezeichneten: Es sah aus, als hätte jemandes böses Maul Wasser am Grund des Lochs geschluckt. In manchen Legenden wird davon gesprochen, wie das Wasser, das in die Schlucht eindringt, einen Gegenstand, ein Tier oder sogar eine Person mit sich trägt. Oft wird der Aufnahmeort dann mit einem anderen, ein Stück weit entfernten Ort in Verbindung gebracht, an dem das Wasser zur Erde zurückfließt.
Das Kurisoo-Loch wird auch Kurisuu-, Koolme- oder Neelme-Kehlloch genannt. Was den Namen betrifft, kann man die Schlucht hier leicht mit der Kurisu-Schlucht in der Gemeinde Kõrgessaare verwechseln, da sich beide im gleichnamigen Dorf Kurisu befinden. In beiden Fällen handelt es sich um ausdrucksstarke Karstphänomene.
Auf Hiiumaa gibt es an mehreren Stellen Karsttrichter. Voraussetzung für einen Karsttrichter ist die relativ gute Wasserlöslichkeit des Grundgesteins. Oberflächenwasser wird durch die Hohlräume, die das gelöste Gestein hinterlässt, in den Boden aufgenommen.
Während des Frühlingshochwassers sammelt sich im Kurisoo-Loch ein kleiner See aus Schmelzwasser. Ab einem bestimmten Wasserstand wird die Wasseraufnahme besonders intensiv und das Wasserauge über dem Karstloch verschwindet in 10-12 Stunden im Boden.
Ein solches Phänomen hinterließ bei den Menschen früher einen tiefen Eindruck. In Legenden werden Karsttrichter als böse Münder beschrieben, die zusammen mit Wasser sowohl Dinge, Tiere als auch Menschen verschlingen können. Im Laufe der Zeit wurde „kuri suu“ im Volksmund zu „kurisu“ abgekürzt und dieser Begriff wird immer noch für großflächige Karstformationen verwendet. Das Kurisoo-Loch ist die größte Schlucht in Hiiumaa mit einer Länge von 100 und einer Breite von 30 Metern und einer Tiefe von 6-7 Metern.
28 wichtige Sehenswürdigkeiten und Leuchttürme helfen bei der Navigation von Schiffen in den Gewässern rund um Hiiumaa. Sie können entweder warnend oder richtungsweisend sein. Zu letzterem gehören die Leuchttürme des Hafens von Sõru. Die gemeinsame Linie von Sõru markiert zusammen mit der Linie von Emmaste die Achse der Wasserstraße, die durch die Soela-Straße führt.
Ein zusammengesetztes Leuchtsystem besteht aus zwei, manchmal drei Leuchttürmen, Seezeichen oder Feuern, die sich in einer bestimmten Entfernung auf einer geraden Linie befinden. Beim Navigieren zu dem festgesetzten Ziel muss der Navigator die Symmetrieachsen der Leuchttürme oder Zeichen auf ein und derselben vertikalen Linie halten. In diesem Fall befindet sich das Schiff auf der richtigen Achse zum vorherbestimmten Ziel.
1913 wurden auf der Hiiumaa zugewandten Seite der Soela-Straße zwei Paar hölzerne Navigationsbaken errichtet, um durch den Kanal der Meeresenge zu führen: die Sõru-baken um vom Wendepunkt durch den östlichen Kanal zu fahren, und die Emmaste-Baken, um durch den westlichen Kanal zu fahren. 1934 wurden die Sõru-Baken zu Leuchttürmen umgebaut. Beide sind Stahlbetontürme mit einem Durchmesser von zwei Metern. Der untere Turm ist 11 Meter hoch und die Höhe seines Lichts über dem Meeresspiegel beträgt 13 Meter. Vom unteren Turm führt ein Weg zum oberen, der 16 Meter hoch ist und die Höhe des Feuers 18 Meter über dem Meeresspiegel beträgt.
Die Feuerbaken von Emmaste wurden 1935 wieder aufgebaut, die untere ist jetzt ebenfalls ein kreisförmiger monolithischer 11 Meter hoher Leuchtturm aus Stahlbeton, das obere Leuchtfeuer ist ein 19 Meter hoher Metallgitterturm mit einem roten quadratischen Schild.
l
Der Beginn der langen Geschichte des Herrenhauses Vaemla kann als Feudalisierung der Ländereien während der schwedischen Zeit angesehen werden, als die Ländereien hier 1576 vom legendären Kommandanten der schwedischen Krone, Pontus De la Gardie, erworben wurden. Bereits 1582 gehörte das Gut der Familie Wachtmeister und blieb 165 Jahre in deren Besitz. Später wechselten die Besitzer des Herrenhauses oft. Das Vaemla-Herrenhaus war die Heimat bemerkenswerter blaublütiger Familien.
Aus kultureller und historischer Sicht ist die Zeit, als der erste estnische Berufskünstler Johann Köler (1826-1899) hier weilte und arbeitete, für das Herrenhaus bedeutend In den 1860er und 1870er Jahren war er als Akademiker der St. Petersburger Kunstakademie Kunstlehrer der Großherzogin Maria Alexandrowna, der Tochter des russischen Zaren. Gleichzeitig leistete Köler auch verdienstvolle Arbeit für sein Heimatland und prägte maßgeblich das nationale Erwachen Estlands.
In den Jahren 1863-1864. Während einer Reise durch Estland besuchte Johann Köler auch Hiiumaa und übernachtete auf Einladung des damaligen Gutsbesitzers Karl Jakob Rudolf von Gernet in Vaemla (dieselben Personen spiegeln sich auch in J. Kross ‚Buch „Kolmandad mäed dt. in etwa die dritten Berge“ wider) . Während des Aufenthaltes fertigte der Künstler Skizzen für mehrere Gemälde an (unter ihnen z.B. „Hiiu-Frauen am Brunnen“, „Hiiu-Bauer mit Axt“, „Segnender Christus“).
Eine weitere bekannte Person aus der estnischen Kulturgeschichte ist eng mit dem Gut Vaemla verbunden. Der Komponist, Chorleiter und Musikpädagoge Ado Velmet (Adolf Villmann 1910-1974) ist hier geboren und aufgewachsen, sein Geburts- und Elternhaus wurde jedoch zerstört.
Der Stadtpark umfasst 5,2 ha. Ein Teil des Parks wurde schon in den 60er Jahren des 19. Jh. nach der Fertigstellung der Kirche an einem Ort namens Kirikupõllu gegründet. Eine gründlichere Pflanzung von Bäumen fand zu Beginn des 20. Jh. statt. Der jüngste Teil des Parks wurde in den 1970er Jahren gepflanzt. Im Stadtpark befindet sich der Sängerfestplatz von Kärdla. Das erste Sängerfest auf Hiiumaa wurde im Jahr 1867 im Dorf Leigri auf dem Hof der Kneipe Murru ausgetragen. Schon 1874 gab es auch Erwähnungen über das Kinderfest in Kärdla (Lepakopli). Das erste allgemeine Sängerfest auf Hiiumaa fand im Jahr 1926 in Kärdla statt. Dieses Fest wurde vom Komponisten, Chorleiter und Musikpädagogen Tuudur Vettik geleitet, der später zu einem Leiter von allgemeinen estnischen Sängerfesten wurde.
Derzeit befindet sich das Dorf mit knapp 70 Einwohnern auf einer Fläche von etwa 24 Quadratkilometern, deren Beschaffenheit durch die Lage am Rand des Kärdla-Meteoritenkraters abwechslungsreich gestaltet ist. Es war bereits vor zwei- oder dreitausend Jahren ein geeigneter Ort zur Besiedlung, was durch zufällige Funde russischer Steinäxte angenommen wird. Die erste schriftliche Erwähnung der Namensform Tubaselja stammt aus dem Jahr 1564. Der Name Tubaselja wurde bald verwendet und erst ab dem 20. Jahrhundert zu Tubala. Die Lage in der Nähe des schnell wachsenden Kärdla steigerte die Einwohnerzahl und das Selbstbewusstsein des Dorfes. Vielleicht wurde letzteres auch durch die Legende von einem wichtigen Pfahl verstärkt, der angeblich ganz Hiiumaa am Meeresgrund hält. Jedenfalls begannen die Menschen hier, von ihren Nachbarn Echthiiulaner genannt zu werden. Natürlich ziehen Hiiumaas sechstgrößter Findling und zwei schöne Windmühlen, die sich in der Nähe der Strasse befinden, die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich. Die weiter von der Straße entfernte Windmühle ist die sorgfältig restaurierte Allika- oder Tubala-Windmühle aus dem Jahr 1886, die zweite, etwas jüngere Tõnis-Windmühle aus dem Jahr 1903. Es ist gut zu wissen, dass es in den 1960er Jahren im Dorf eine Imprägnierungsfirma für Strommasten gab und 2013 der Anagama-Ofen fertiggestellt wurde, der für Keramikhersteller in Tubala von großem Interesse ist. Das seit Jahrzehnten bestehende Gästehaus Katri befindet sich im Dorf, und in der Nähe des Hofes Hautselja kann man das größte Lavendelfeld Estlands, eines der nördlichsten Lavendelfelder der Welt besichtigen.
Die Ruine der Pühalepa-”Kirchentaverne” ist ein schönes Beispiel für den alten Brauch, wonach sich direkt gegenüber der Kirche eine Schenke befand. Das Gebäude wurde bereits im Jahre 1529 erwähnt, ist aber wahrscheinlich noch älter. Das Gasthaus liegt an der einst wichtigsten Kreuzung von Ost-Hiiumaa: Die südliche Straße führte von der Kirche und dem Herrenhaus zum südlichen Teil der Insel, die nördliche zum Hafen von Vahtrepa, die östliche nach Valipe und Sarve und die Weststraße nach Suuresadama und den dahinter liegenden Dörfern. Im Laufe der Zeit wurde die Querstraße zum Herrenhaus verlegt, heute gibt es eine große Abzweigung der Straßen einen halben Kilometer östlich der Ruinen des Gasthauses an der Straßenkreuzung Vahtrepa. Die Dimensionen des Wirtshausgebäudes waren durchaus beachtlich: Länge 37,5 m, Breite 14,7 m, (Gesamtfläche des Gebäudes 552 m²). Nach dem Brand des Herrenhauses von Pühalepa Ende des 16. Jahrhunderts war die Taverne zeitweilig Sitz des Landvogts von Hiiumaa. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gingen die Einnahmen aus dem Gasthof an den Kirchenherrn. Die meiste Zeit seines Bestehens gehörte die Schenke jedoch dem Herrenhaus Suuremõisa, zu dessen Einnahmequellen das spektakuläre Wodkabrennen und das Wodkageschäft mit der russischen Krone gehörte – in seiner Blütezeit produzierte das Herrenhaus 22 Fässer Wodka pro Woche. Das Herrenhaus hatte 12 Wirtshäuser, heute sind nur noch die Ruinen der Pühalepa-Schenke erhalten. Der letzte größere Umbau des Wirtshauses erfolgte im 19. Jahrhundert, die letzte kleinere Anpassung in den 1930er Jahren. Dann bekam der Wirtshausraum einen Holzboden und große Fenster. Die Küche war in der Ecke der großen Wirtsstube. Hinter der Wirtsstube waren zwei Kammern. Die Schenke wurde Ende der 1930er Jahre geschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs hatten deutsche Truppen hier eine medizinische Einrichtung. Das alte Wirtshausgebäude wurde bis 1956 als Wohnhaus genutzt, danach stand das Gebäude leer und verfiel.
Die erste Steinbrücke über den Fluss Suuremõisa wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. Der Fluss Suuremõisa ist 16 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 62,4 km2. Die damalige Brücke war ein prächtiges Bauwerk mit drei Bögen aus Kalkstein und im Einklang mit dem gesamten Gutsensemble. Eine etwas kleinere der großen Brücken, ebenfalls mit drei Bögen, befand sich einen Kilometer von der Flussmündung entfernt. 1931 wurde der bröckelnde Mittelbogen der Großen Brücke durch eine 6,5 Meter lange Stahlbetonbrücke ersetzt, die auf einem Granitsockel ruht. Die angrenzende neue Brücke mit einer neuen Fahrbahn wurde 1973 gebaut.
Der Bau des alten Kalana-Hafens in der Kaleste-Bucht, der auch der westlichste Hafen von Hiiumaa ist, begann bereits während der Regierungszeit des schwedischen Königs Gustav II. Adolf in den Jahren 1611-1632. Damals sollte der Hafen vor allem der Seenotrettung dienen. In den 1870er Jahren wurde in der Nähe eine Rettungsstation gebaut, wo in den 1930er Jahren ein 10-Mann-Ruderboot mit Freiwilligen besetzt war. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde der Ladeplatz von Kalana hauptsächlich für den Export von Wald- und Baumaterialien genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Hafen der Rettungsstation beschädigt, während das Rettungsboot von Kriegsflüchtlingen genutzt wurde, um ins Ausland zu fliehen. Die Notwendigkeit eines neuen eisfreien Hafens entstand im Zusammenhang mit der Ansiedlung der Fischereiindustrie auf Hiiumaa, und 1960 wurde in Kalana ein 102 Meter langer hölzerner Kai fertiggestellt. Nach einigen Jahren begann der Bau eines Betonanlegers. Bis in die 1980er Jahre befand sich hier die Fischereigenossenschaft „Hiiu Kalur“, eine der wichtigsten Fischannahmestellen und Winterhäfen für Schiffe. Die Umstände änderten sich schnell in den Jahren 1990-2000. In den 1990er Jahren stand der Hafen lange still und wechselte mehrmals den Besitzer. 2011 begann der lokale Unternehmer Endel Evert (OÜ Ewent) mit dem Bau eines neuen Privathafens neben dem alten Fischereihafen. Die Gemeinde Hiiumaa hat das private Hafengebiet Ende 2020 gekauft und in Kalana Marina umbenannt. Der neue Yachthafen verfügt über 40 Liegeplätze für Gäste und einheimische Segelbegeisterte, einschließlich Strandfischer. Gleichzeitig wird es auch ein Schiff der Freiwilligen Seenotrettung Hiiumaa geben, das die Tradition der historischen Rettungsstation Kalana fortsetzt.
Der Hafen wurde nach der Aufteilung der Ländereien des Viehhofs Salinõmme im Jahr 1924 gebaut. In der lokalen Toponymie befindet sich der Hafen von Salinõmme in Kasuklaiu.
1925 wurde der Fischerverein von Salinõmme gegründet. Die Errichtung von Höfen und der Erwerb von Fischereiausrüstung verbrauchten die ohnehin knappen Ressourcen, und anfangs beschränkte sich die Halbinsel auf die Instandhaltung von Landungsstellen, um Boote an den Strand zu ziehen. Die ersten umfassenderen Einrichtungen des Hafens von Salinõmme wurden 1942-1943 gebaut, als eine von Wabenkisten getragene Landungsbrücke und ein Fischsammelgebäude gebaut wurden. In den Jahren 1942-1949 gehörten die Fischer von Salinõmme dem Fischerverein von Lõuna Hiiumaa an. Als die Genossenschaft aufgelöst wurde, wurden die Vermögenswerte, einschließlich des Hafens von Salinõmme, auf die neu gegründeten Fischereigenossenschaften „Nõukogude Kalur“ übertragen. Während der Kolchosezeit (1957) wurde der Hafenanleger saniert und ein Fischerhaus gebaut, das 1972 erweitert wurde. Gleichzeitig (1957) wurde auch das erste Angelgeschäft gebaut. 1959 wurden eine neue Fischfabrikhalle, eine neue Fischlandungsbrücke und ein Waffenhaus aus rotem Backstein gebaut.
Am 14. März 1961 wurden die kleinen Fischereikollektive zu einer großen Kolchose „Hiiu Kalur“ vereinigt und der Hafen von Salinõmme wurde der Fischereibrigade Salinõmme zur Verfügung gestellt, die unter dem neuen Kollektiv operierte (seit 1971 Väina-Brigade genannt). . 1968 wurde ein Eiskeller gebaut. 1969 wurde das Hafengelände erweitert und vertieft sowie eine neue Holzmole gebaut.
1974 wurde neben dem Fischerhafen ein Freizeithafen gebaut, der über eine 30 Meter lange Holzmole und ein separates Hafengebäude verfügt.
1983 wurde im Fischerhafen ein Fanggeräteschuppen gebaut. In den Jahren 1986-1987 wurde vor dem Wächterhaus ein Eisenturm mit Funkgeräten errichtet, um mit den Fischern auf See zu kommunizieren. 1989 wurde ein Betonanleger gebaut. 1993 wurde in Salinõmme die Väina Fischerei- Wirtschaftsgemeinschaft gegründet, die auch den größten Teil des Hafens von Salinõmme erwarb.
Im Jahr 2006 wurde eine neue Slipanlage gebaut und Hafenaubaggerungen durchgeführt. Die durchschnittliche Tiefe des Hafens von Salinõmme beträgt 1,0-1,5 Meter.
Die Gemeinde Käina richtete im Dorf Selja einen kleinen hofähnlichen Haushalt ein, in dem Witwen von Pfarrern und andere ältere Mitglieder von Pfarrersfamilien und pflegebedürftige Mitglieder untergebracht wurden. Dieser Ort war unter den Menschen als Seljamõisa oder Witwenhaus bekannt. Der Ort wurde bereits im 18. Jahrhundert auf Karten eingezeichnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb das Haus leer, und Käinas erster Arzt, Dr. Arthur Norman, der 1895 seine Arbeit im Gut Aadma aufnahm, ließ sich mit seiner Familie und seinen Dienern dort nieder. Am nördlichen Ende des Gebäudes entstanden bald neue Arztpraxen. Nach dem Weggang von Dr. Norman im Jahr 1937 übernahmen Dr. Rimscha und Dr. Kaljas. Ende der 1940er Jahre wurde das Ärztehaus in ein Landkrankenhaus mit 10 Betten umgewandelt, das auch über eine Entbindungsstation verfügte. Zehn Jahre später begann Dr. Endel Türi mit der bereits vor einem halben Jahrhundert von Dr. Norman angewendeten Schlammtherapie. Die Schlammtherapie wurde dort bis 1962 angewendet. Das Kreiskrankenhaus Selja wurde am 17. Juli 1985 geschlossen, weil in Käina ein neues modernes Ambulanzgebäude fertiggestellt wurde. Das ehemalige Witwenhaus wurde 1989/90 abgerissen, an seinen ehemals hochgeschätzten Schönheitsgarten erinnern nur noch die Felder mit Frühlingsglöckchen und wilden Tulpen.
Kõpu (früher Dagerort) ist nach einer 21 km langen Halbinsel im westlichen Teil von Hiiumaa benannt. Dieser Name ist vor allem wegen des ältesten Leuchtturms Estlands bekannt geworden, der Anfang des 16. Jahrhunderts auf dem höchsten Berg von Hiiumaa errichtet wurde. Die ersten schriftlichen Berichte über das gleichnamige Dorf stammen aus dem Jahr 1565, aber die Spuren menschlicher Besiedlung reichen Jahrtausende zurück. 15 Siedlungen aus der Steinzeit wurden gefunden, einige davon auch auf dem Land des Dorfes Kõpu. Dort wurden mehrere Steingräber und Feuerstellen, Pfeilspitzen aus Knochen, Überreste antiker Felder, Eisenverarbeitungsstätten usw. gefunden. Als einer der Gründe für die Entstehung des heutigen Kõpu-Dorfes wurde die Notwendigkeit angesehen, Unterkünfte für Leuchtturmwärter und Bedienstete zu schaffen. Auch das kleine Herrenhaus Kõpu, bekannt aus dem 17. Jahrhundert und heute zerstört, in der Nähe, wurde mit den Leuchtturminspektoren in Verbindung gebracht. 1917 gab es im Dorf bereits 32 Bauernhöfe, 1959 130 Einwohner, 2019 nur noch 43. 1873 wurde Kõpus erste Schule gebaut, die viele verschiedene Namen und Bildungsformen hatte. Heute beherbergen die Schulgebäude sowohl ein Jugendheim als auch ein offenes Seniorenheim. Das 1933 an der Dorfstraße errichtete Pfingstbethaus wurde zwanzig Jahre später als Wirtshaus, dann als Laden und später als Privathaus genutzt. Entlang der Dorfstraße fällt immer noch ein für Hiiumaa eher seltener Dorfbrunnen mit einem daneben gebauten Spritzschuppen (später Waschrollenschuppen) ins Auge.
Der Friedhof wurde nach 1772 angelegt, als unter Katharina II. Bestattungen in Kirchen und Friedhöfen verboten wurden. Der früher genutzte Kirchhof von Käina wurde für Bestattungen geschlossen und ein neuer Friedhof ca. 1 km von der Kirche entfernt angelegt. Die erste Beerdigung auf dem Friedhof von Käina fand vermutlich in den frühen 1850er Jahren statt, aber der älteste erhaltene Grabstein trägt das Datum 1855. Es ist ein Steinkreuz (1) im nordwestlichen Teil des Friedhofs mit dem Text:
Siin muldas maggab… – Hier in der Erde schläft
Kadrina Jakobsen
Geboren 1790
1808 verheiratet
Gestorben am 24. Mai 1855.
All Ihre Sorgen, Ärger und Schmerzen
Sind hier endlich vergangen.
Sie trug das Kreuz auf dieser Welt
ist tot, und lebt doch weiter.
Bereits im 17. Jahrhundert traten die ersten Vikare an der Kirche von Käina ihren Dienst an. Der Kösterhof glich zunächst einem gewöhnlichen Bauernhof in Hiiumaa mit Scheunen, Schuppen und Heuböden. Allerdings wurde bereits in den 1830er Jahren ein neues dörfliches Wohnhaus für den Pfarrer gebaut, der vom Festland hierher eingeladen wurde. Aus derselben oder sogar noch früherer Zeit stammt auch der Steinkeller in der Mitte des Hofes. Ab den 1930er Jahren wurden keine Pfarrer mehr für die Kirche angestellt, und das Gebäude wurde als gewöhnliches Wohnhaus genutzt. Die Leitung der 1948 gegründeten Kolchose „Käina Säde“ fasste den Beschluss, den alten Heuboden im Hof des Vikarenhauses zu einem Gemeinschaftsstall für Schweine und Hühner umzubauen. In den 1950er Jahren war geplant, alle Gebäude abzureißen, aber die Idee wurde nicht verwirklicht, und 1959 wurde am Haus eine Gedenktafel angebracht, die besagt, dass es das Geburtshaus des Komponisten Rudolf Tobias war. 1973 wurde gleichzeitig ein Museum eröffnet, das sein Leben und Werk vorstellt. Die Holzscheune, die bereits aus dem schwedischen Dorf hierher gebracht wurde, ähnelt der ehemaligen Scheune des Pfarrhauses, dessen Heuboden im Laufe der Zeit zerstört wurde. Die Windmühle, die ursprünglich auf einer Weide an der Bucht von Käina stand, wurde erst 2003 durch eine Mühle aus dem Dorf Emmaste ersetzt.
Die älteste schriftliche Erwähnung des Dorfes Òngu (auch Öinigu, Ennige usw.) stammt aus dem Jahr 1583. Durch das Dorf fließt ein gleichnamiger Bach, der über einen Damm in die Mardihansu-Bucht mündet. Bereits im 16. Jahrhundert arbeitete an ihm eine Wassermühle. 1990 wurde in der Nähe des gleichen Ortes eine Fischfarm eingerichtet und der Stausee repariert. Der Mühlenbetrieb wurde zwar nicht mehr mit Wasser betrieben, aber noch Mitte des 20. Jahrhunderts im Dorf angeboten. Derzeit befindet sich hier als Attraktion eine der kleinsten Windmühlen der Insel. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Óngu zu einem typischen Stranddorf von Hiiumaa, aus dem berühmte Seefahrer und Schiffbauer wie Hanslepa, Vanaseljad, Timmelmann, Engs und andere stammten. Am Strand des Dorfes gab es viele Jahre lang eine Laderampe für den Holztransport.
In den Jahren 1937-1939 wurde im Dorf Òngu das 35 m lange Dreimast-Motorsegelschiff „Alar“ gebaut, das das größte der bis heute erhaltenen alten Holzschiffe aus Estland ist. Ingel Timmelmann-Pork (1855-1937) aus diesem Dorf hat der Siedlung im Tallinner Stadtteil Nõmme den Namen Hiiu gegeben.
Derzeit zieht der artenreiche Rhododendrongarten (Privatbesitz) im Kiefernwald die Aufmerksamkeit des Dorfes auf sich, wo andere seltene Pflanzen wachsen. Das Gebäude des Baptisten-Gebetshauses, das vor dem letzten Krieg benutzt wurde, wurde mittlerweile entfernt, aber das Wohnhaus der Familie Vanaselja, entworfen und gebaut von dem örtlichen Baumeister August Lund (1890-1969) in den 1930er Jahren, wie viele andere ältere Gebäude im Dorf , wurde restauriert oder in Stand gesetzt..
Das Gebäude wurde in den frühen 1900er Jahren erbaut – es wurde von Mähle, einem der damaligen Kaufleute von Kärdla, erbaut. Obwohl das Haus im Laufe der Zeit einige Veränderungen erfahren hat, spiegelt sein Grundriss die Ansprüche eines wohlhabenden Provinzkaufmanns des frühen 20. Jahrhunderts wider: Das Haus sollte praktisch und komfortabel sein und je nach Epoche auch den Reichtum des Besitzers widerspiegeln. Nigolas Mähles Wohlstand resultierte aus einem guten Einvernehmen mit der Fabrikverwaltung von Kärdla, die die Anzahl der in Kärdla zugelassenen Geschäfte durch die Gemeindeverwaltung kontrollierte. Mähles Waren galten als teuer, und auf das Murren über den hohen Warenpreis entgegnete er, er mache wenig Gewinn: nur eine Kopeke von einer Kopeke. Da der Handel in der Stadt unter Kontrolle war, gab es keine Konkurrenz und das Wachstum des Wohlstands war garantiert. Die Mähles waren die ersten Esten, die ihre Söhne auf die Universität schicken konnten.
Zu Beginn war am Ende des Gebäudes ein Geschäft vorhanden. 1909 errichtete der Verbraucherverein Kärdla im Kaufhaus Mähle eine Bäckerei und eine kleine Brotfabrik.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude an die Stadt Kärdla verkauft und lange Zeit als Gerichtsgebäude genutzt.
Seit 1996 ist in dem Gebäude Ave Vita, ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kultur und Jugendarbeit, tätig. Seit 2010 steht das Haus Mähle unter Denkmalschutz.
Das Herrenhaus von Kassari, auch Saaremõis genannt, wurde an dieser Stelle in den 1730er Jahren von David Johan Gaertner, dem Archivar des Obersten Bezirksgerichts von Estland, erbaut. 1758 wurden die Stackelbergs die neuen Eigentümer. Diese baltisch-deutsche Familie behielt und bewirtschaftete Kassari bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis heute ist das steinerne Gouverneurshaus (1) von dem alten Herrenhaus erhalten, in dem das Hiiumaa-Museum nach der Schließung der später betriebenen Schule, Bibliothek und Kommunikationsabteilung betrieben wird. Ein steinernes Stallgebäude (2), ein Hufschmiedhaus (3), eine Scheune (4) und eine große holländische Mühle (5) weisen ebenfalls auf das Gut hin. Hier und da sieht man auch die Reste der Steinmauer, die einst das Zentrum des Herrenhauses und die Fundamente der Gebäude umgab.
Das Dorf Vahtrepa ist ein typisches Küstendorf im Osten von Hiiumaa. Die für das Gebiet charakteristischen Moränenebenen mit dünner Oberflächenbedeckung werden durch Strandböschungen fein gegliedert. Die Böden hier sind hauptsächlich lehmige Böden. Die Vegetation umfasst Weiden, offene Wiesen und kleinere Gehölze.
Im nördlichen Teil des Dorfes liegt der wichtigste Felsvorsprung von Hiiumaa, die Kallaste-klippe, neben der das Landschaftsschutzgebiet Kallaste geschaffen wurde. Das Dorf wurde bereits 1564 erwähnt: Wachterpä by. Der Name kommt von zwei Wörtern: wachter und by, was in der Übersetzung Wächterdorf bedeuten könnte. Wahrscheinlich wurde im Mittelalter von hier aus eine Meerenge namens Hari-Schlucht beobachtet. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Vahtrepa ein wichtiges Hafendorf, von wo aus Hiiumaa die kürzeste Verbindung mit Haapsalu und Vorms hatte. Die Bedeutung des Hafens von Vahtrepa nahm im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts ab, als das ansteigende Gelände den Hafen zu niedrig machte und im Nachbardorf Heltermaa ein neuer Hafen gebaut wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es im Dorf 16 Höfe und 14 Grundbesitze, 3 Schiffe und 9 Windmühlen.
In der Nähe des Kallaste-Ufers gibt es seltene Pflanzen, wie z. B. Dreifarn, Felsenkresse, Mauerkraut, Steinholz, Wasserschlauch, Behaartes Johanniskraut, dunkelroter Frauenhaarteppich usw. Um die Klippe ranken sich viele Legenden, die vom alten Heidentum, dem Kirchenbau und dem Dorfleben erzählen.
Das Dorf erhielt seinen Namen von dem Familiennamen Halte, später Halt und Haltti, der ersten Bewohner dieser Gegend. Ob es aus der schwedischen Sprache stammt und in etwa „hinkend-unbeholfen“ bedeutet oder eine Verbindung zum deutschen Namen Haltestelle(als Ort für Schiffe zum Be- und Entladen) ist, ist noch unklar. Weithin bekannt wurde Haldi für den Schiffbau jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts, als Peeter Koolmeister den Bau seines ersten Schiffes namens „Liide“ abschloss. Später wurden mehr als zehn Holzschiffe von den Koolmeisters am selben Strand gebaut. Der Hafen in Halti wurde jedoch erst Anfang der 1950er Jahre gebaut und für einige Zeit zu einem der wichtigsten Orte für den Annahme und die Verarbeitung von Sommerhering aufHiiumaa. In den Jahren 1961-1992 fuhr von dort nur die hoch angesehene Strandfischerbrigade der Fischereigenossenschaft „Hiiu Kalur“ zur See. In den folgenden Jahren betrieb Osaühing Haldi den Hafen, der im Jahr 2000 wegen des Rückgangs der Bestände und somit Fischfangs eingestellt wurde. 2016 wurde unter der Leitung von Aivo Härmi mit der Erneuerung des Hafens begonnen. Weitere Aktivitäten werden von der dort ansässigen gemeinnützigen Organisation durchgeführt. 2017 wurden knapp 6,6 Tonnen Fisch im Hafen von Haldi angelandet, davon 2,5 Tonnen Flunder und 1,5 Tonnen Hecht.
Es gibt 13 Bauernhöfe im Dorf, aber nur etwa 20 ständige Einwohner.
Im Hafen von Orjaku befindet sich das Infohaus des Dorfzentrums Orjaku, wo Sie in der Sommersaison verschiedene Ausstellungen besuchen, lokale handwerkliche Arbeiten kaufen, einen öffentlichen Internetpunkt benutzen und Informationen über die Sehenswürdigkeiten und Ereignisse in Hiiumaa bekommen können.
Im Dorfzentrum kann man Lehrtage und Seminare veranstalten und Familienfeste abhalten.
Von Mai bis September finden auf der Insel Kassari verschiedene kulturelle Ereignisse statt, unter ihnen auch Kulturdonnerstage von Kassari. Daneben kann man sich an Naturwanderungen, Themenabenden und Konzerten beteiligen.
Vom Hafen Orjaku kann man mit Fischerbooten und Jachten aufs Meer hinausfahren, Ruderboote, Wasservelos und Fahrräder ausleihen.
AUF WIEDERSEHEN IM HAFEN!
Im Jahre 1627 wurde die unabhängige Gemeinde Reigi von der Pfarrei Käina getrennt. Hinzu kamen Tahkuna und Kärdla, die zuvor zu Pühalepa gehörten.
Die im 17. Jahrhundert erbauten Gebäude des Kirchengutes wurden den damaligen Verhältnissen entsprechend aus Holz gebaut und konnten dem Zahn der Zeit nicht standhalten. Heutzutage ist nur das dritte Hauptgebäude des Pastorats von Reigi erhalten geblieben. Dieses zwischen 1775 und 1779 erbaute Gebäude ist ein weiteres hervorragendes Beispiel für den Barockstil auf Hiiumaa und befindet sich gleich neben dem Schloss Suuremõisa.
Das Pastorat von Reigi wurde berühmt durch den Roman „Der Lehrer von Reigi“ von Aino Kallas, dessen Handlung auf Ereignissen beruht, die sich hier tatsächlich in der Mitte des 17. Jahrhunderts zutrugen. Die Figuren des Buches – der erste Pfarrer von Reigi, Paulus Andreas Lempelius, Hilfslehrer Jonas Kempe und die Frau des Pfarrers, Catharina Wycken – waren echte Menschen.
Mit dem Pastorat von Reigi sind gleich mehrere Personen verbunden, die eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte der Insel und sogar ganz Estlands spielten. Um nur einige davon zu nennen: Jacob Marrasch, Verbreiter der Herrnhuter Brüdergemeinde, David Gottlieb Glanström, Übersetzer des Estnischen Bauerngesetzes, der bildungsnahe Pfarrer Carl Forsman (gründete außerdem eine Hutfabrik), der Kirchenlehrer Gustav Feliks Rinne, welcher den Grundstein für die musikalische Kultur Hiiumaas legte, sowie sein jüngster Sohn, Immanuel Rinne, der Gründer der ersten öffentlichen Bibliothek auf Hiiumaa.
Im aus Kalkstein erbauten Verwalterhaus von Gut Kassari (dt. Kassar) befindet sich die ständige Ausstellung „Leben auf der Insel. Feuer, Wasser, Luft, Land.“, die einen Blick auf die Erscheinungen im Alltag der Einwohner von Hiiumaa (dt. Dagö) und auf die Ereignisse wirft, aber sie lässt auch Raum für philosophische Überlegungen und die wichtigen Wendepunkte in der Geschichte der Insel. Tausende Jahre von menschlichem Leben werden hier durch die vier Grundelemente dargestellt, wie bereits in der Überschrift erwähnt. Die Ausstellung ist reich an Gegenständen und zusätzlich zu bekannten Alltagsgegenständen finden sich auch manche zeitgenössischen, vor Ort erzeugten Sachen.
Im Museumsgeschäft gibt es eine breite Auswahl an Handarbeit und Souvenirs von der Insel Hiiumaa.
Bronzeglocke – Schiffs- oder Totenglocke, die bei sehr starkem Sturm selbst läutet. Die Bewegung des kreuzformigen Pendels im Sturm erzeugt den Eindruck, dass eine Nachricht vom Meer kommt – fast wie ein Glockenturm … wenngleich symbolisch.
Die Neigung des Monuments wirkt visuell emotional und soll die letzten Momente des untergegangenen Schiffs in Erinnerung bringen. Der Bronzeglocke sind zarte Details hinzugefügt – 4 Kindergesichter in jeder Haupthimmelsrichtung.
Das Volkshaus Kassari befindet sich in Esiküla auf der Insel Kassari. Als öffentliches Gebäude hat dieses historische Haus eine lange Geschichte, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Es war bereits ein Wirtshaus, eine Schule, ein Gemeindehaus, ein Verbandshaus sowie das Clubhaus einer Kolchose.
Derzeit bildet das Volkshaus von Kassari das Zentrum des Dorfes. Dort werden Theaterstücke aufgeführt und es finden Veranstaltungen statt, es bietet Informationen über lokale Aktivitäten und auf dem Hof befindet sich ein Campingplatz. Es beherbergt eine Bibliothek mit einem separaten Regal für die Werke der bekannten estnischen Schriftstellerin Aino Kallas, die ihre Sommer in der Nachbarschaft verbracht hat.
Vor etwa 455 Millionen Jahren entstand auf der nördlichen Hemisphäre nach einem Einschlag im flachen Meerwasser ein Meteoritenkrater mit einem Durchmesser von etwa 4 Kilometern. Nach zahlreichen geologischen Prozessen wie der Bildung von Sedimenten, der Bewegung der Erdkruste und mehreren Eiszeiten ist der Krater heute in der Natur nur noch schwer zu erkennen.
Um einen besseren Überblick über dieses besondere Naturdenkmal zu erhalten, wurde ein Modellfeld des Kraters angelegt, um ein räumlich wahrnehmbares Bild von der Größe und den Proportionen des Kraters von Kärdla zu vermitteln. Das Modellfeld ist gegenüber der tatsächlichen Größe des Kraters um das Hundertfache verkleinert: Sein Durchmesser beträgt etwa 43 Meter und der Kraterwall ist etwa 140 Meter lang.
Der Handarbeitsladen Heltermaa ist der größte und attraktivste Laden für Handarbeiten und eigene Produkte am Tor zur Insel Hiiumaa (dt. Dagö), im Hafen von Heltermaa im Gebäude einer ehemaligen Schenke. Hier finden Sie die Arbeiten von Handarbeitsmeistern der Insel Hiiumaa. Im Geschäft befinden sich nebeneinander das von Großmüttern Angefertigte, das Werk heutiger junger Leute und die Produktion von Unternehmen.
Alles, was Sie hier finden, ist hauptsächlich auf Hiiumaa und von den Bewohnern der Insel angefertigt worden. In jeder Handarbeit stecken die Seele und die Kraft ihres Schöpfers.
Der Souvenirladen des Museums Hiiumaa (dt. Dagö) befindet sich in Kärdla (dt. Kertel) im Langen Haus des Museums von Hiiumaa. In unserem Souvenirladen finden Sie eine große Auswahl an Handarbeiten und Souvenirs der Meister von Hiiumaa. Kaufen kann man sowohl Malereien, Glaskunst, Keramik, Schmuck als auch gestreifte Magnete in den Farben der Tracht, Becher und Postkarten.
In den Bücherregalen finden Sie Lesenswertes über die Geschichte, Natur, Kochkunst und Handarbeit von Hiiumaa, dazwischen auch schöne Literatur und Schul- sowie Kinderbücher.
Einen Souvenirladen des Museums Hiiumaa finden Sie auch im Museumshaus in Kassari (dt. Kassar).
Besuchen Sie auch unser Geschäft im Internet, das Online-Geschäft finden Sie auf unserer Homepage.
Laden der Handwerksmeister von Hiiumaa befindet sich in Kärdla, im Fabrikgebäude der historischen Tuchfabrik. In unserem Laden finden Sie einzigartige handwerkliche Erzeugnisse, Souvenirs von Hiiumaa, vor Ort angefertigte Körperpflegemittel und andere Erzeugnisse zur Verziehrung von Wohnräumen.
Die Handarbeitserzeugnisse von Hiiumaa sind außergewöhnlich und einmalig.
Willkommen bei den HANDWERKSMEISTERN VON HIIUMAA!
Von den zum Gebäudeensemble des Hafens Kärdla gehörenden Speichern ist der im Jahre 1849 erbaute Wollespeicher erhalten, in dem die Tuchfabrik (1830-1941) die aus Australien und aus Neu-Zealand eingekauften großen Wollenbälle gelagert hat. Das Gebäude ist aus Kalkstein und mit Kalkputz verputzt.
Der andere Hafenspeicher ist zweistöckig, ebenso aus Kalkstein und mit Kalkputz verputzt, wo sich ein Hafenbüro befand. Das Gebäude wurde im Jahre 1849 gebaut und der als Hafenspeicher benutzte Lagerraum wurde im Volksmunde Viinaladu (Wodkalager) genannt.
Die Speicher kann man nur von draußen besichtigen.
Erstmalig wurde dieser Ort 1593 als Sääre Hafen (Serle Ham) erwähnt. Der Niederländer Erasmus Jacobson gründete in Suursadama um das Jahr 1680 ein grösseres Schiffsbauunternehmen.
In der Nähe lagen Kalksteinöfen, deren Produktion in viele Häfen der Ostsee transportiert wurde.
Im Jahre 1848 wurde hier die 358-Bruttotonnen-schwere Bark Hioma gebaut. Dieses Segelboot war in der Mitte des 19. Jahrhunderts das grösste estnische Schiff. Als erstes estnisches Schiff überquerte Hioma den Äquator und segelte um Kap Hoorn in den Pazifischen Ozean.
Als Architekturdenkmal steht das grosse Speichergebäude unter Schutz.
Durch Kärdla fließen 3 größere Bäche: Nuutri, Liivaoja und Kammioja, außerdem gibt es hier eine Unzahl von Gräbern, Bächleine und Wasserfäden. Über diese Wässer führen die „Trommeln“ . Diese Benennung kommt aus der Sprache der Estlandschweden (trumma) und das Wort wurde in ganz Hiiumaa in der Bedeutung „Brücke“ gebraucht, wenn die Brücke mit einem Pferdewagen zu überqueren war. Heutzutage ist die Benennung „Trommel“ als eine Brücke nur in Kärdla gebräuchlich und alle „Trommeln“ kennt man nach dem Namen.
Der Feuerwehrverein Kärdla wurde von der Leitung der Tuchfabrik in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Mit dem Bau des Spritzenhauses wurde 1928 begonnen. Die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen am Anfang 1930-ger Jahre verlängerten die Bauzeit und das Spritzenhaus wurde erst 1937 vollendet (bekam die Außenverschalung und Farbe). Das Holzgebäude bestand aus 3 Räumen und aus einem Turm zum Trocknen der Schläuche. Heute hat das Gebäude auch ein Dachgeschoss.
Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist im Spritzenhaus eine Touristenzentrale eingerichtet.
Mit dem Bau des Kraftwerkes von Kärdla wurde 1954 begonnen. Es handelt sich um ein betriebsbereites Dieselkraftwerk mit allen nötigen Anlagen. Alle Anlagen sind betriebsbereit.
Der Schornstein des Kraftwerkes wurde in den Jahren 1953-1954 aus speziellen Schornsteinziegeln gebaut. Die Höhe des Schornsteins beträgt 40 m.
1977 wurde das Kraftwerk von Kärdla abgestellt, die acht Dieselmotoren wurden konserviert und die Insel Hiiumaa wurde mit Hilfe des zwischen Saaremaa und Hiiumaa verlegten Unterwasserkabels in das Energiesystem Estlands angeschlossen.
Der sich am Ufer des schönen Flusses Nuutri befindliche Kraftwerkkomplex bildet eine einzigartige Ganzheit, die von außen besichtigt werden kann.
Im Jahre1830 wurde von den Baronen Ungern-Sternberg in Kärdla eine Tuchfabrik gegründet. Den Mittelpunkt des Fabrikkomplexes bildete damals der heutige Fabrikplatz. Die 4-stöckige Tuchfabrik befand sich am südlichen Rande des Fabrikhofes am Ufer des Flusses Nuutri. Am westlichen Rand stand das Haus des Fabrikdirektors – heute das Lange Haus, wo sich das Museum von Hiiumaa befindet.
Am nördlichen Rand wurden 4 einstöckige Holzhäuser oder die Häuser der Meister für die höchsten Angestellten der Fabrik errichtet. An den Häusern gab es große Gärten.
Am östlichen Rand des Platzes stand bis zum Ende des Jahres 1970 ein Haus mit Säulen genannt Suvemõis (Sommergutshaus). In den Anfangsjahren der Tuchfabrik gehörte das Haus dem Fabrikdirektor.
Vor langer Zeit befand sich im Dorf Tubala ein Pfahl, der die Insel Hiiumaa (dt. Dagö) am Meeresboden festhielt.
Der Pfahl der am 28.07.2003 in die Erde eingeschlagen wurde, trägt vorhistorische Ideen, doch gleichzeitig ist er dafür gedacht, die Kultur von ganz Hiiumaa zu unterstützen – mindestens ebenso lang wie Hiiumaa schon vom Leuchtturm von Kõpu (dt. Oberdagerort) beschienen wurde. Der Fonds des Leuchtturms von Kõpu wurde am 24.07.1999 dafür gegründet, um das kulturelle Leben auf Hiiumaa zu fördern. Der Rat des Fonds hat entschieden, dass sämtliche Spender, die den Fonds unterstützten, einen Schmiedenagel erhalten, in den der Name des Spenders eingraviert ist.
Traditionell werden die Nägel aller neuen Spender am 28.07. eines jeden Jahres in den Pfahl von Tubala eingeschlagen.
Ristimägi ist ein mit Kreuzen bedecktes Gebiet beiderseits der Landstraße. Dessen Entstehung steht im Zusammenhang mit der Deportation der Schweden von Reigi im August 1781. Katharina die Große von Russland unterzeichnete einen Erlass, nach dem sich die Schweden in einem Gebiet im Süden der Ukraine neu niederlassen sollten.
Vor ihrer Deportation versammelten sich die Schweden am 20. August 1781 alle noch einmal für einen letzten Gottesdienst an dem Platz, der heute als Ristimägi bekannt ist. So wurde Abschied von dem Ort genommen, der den Schweden schon mindestens 400-500 Jahre Heimat gewesen war.
Zunächst wurde der Hügel der Kreuze zu dem Platz, an dem jeder vor seiner Abreise von der Insel ein Kreuz errichtete. Heutzutage ist es genau anders herum: Besucher, die zum ersten Mal nach Hiiumaa kommen, fügen nun hier ihr Kreuz hinzu.
Estlands größte Sandfläche befindet sich auf der Insel Hiiumaa (dt. Dagö)!
Sollten Sie denken, Sie haben auf Hiiumaa bereits alles gesehen, dann laden wir Sie dazu ein, etwas Besonderes zu entdecken! Im Naturschutzgebiet Pihla-Kaibaldi, inmitten von einem schönen Kiefernwald liegt diese halbmondförmige Fläche von offenem Sand. Die etwa 12 Hektar große Sandfläche ist während des Zweiten Weltkriegs als Ergebnis von Waldbränden und später als Folge der Nutzung als Manöverplatz für Panzer entstanden.
Sandige Waldwege, besondere Heidekiefern und weiße Flechten laden Sie zu einem kleinen Ausflug ein.
Gut zu wissen: Das Naturschutzgebiet Pihtla-Kaibaldi wurde 1998 eingerichtet, um dieses durch menschliche Aktivitäten entstandene, einzigartige natürliche Habitat und Estlands größte Sandfläche zu erhalten.
Das älteste erhaltene Haus von Kärdla. Das heutige Gebäude wurde 1851 fertiggestellt. Es handelt sich um den Umbau einer alten Räucherei mit Schilfdach aus dem Jahre 1806, das sich auf demselben Fundament befand. Das Haus wurde von Pisa Mats, einem gebürtigen Schweden aus Kärdla, gebaut.
Kärdla war ursprünglich ein estlandschwedisches Dorf, das erstmalig am 22. März 1470 erwähnt wurde, als der Ordensmeister Johann Wolthus von Herse die Freiheiten der örtlichen Schweden bestätigte. Im Jahr 1810 zerstörte der damalige Gutsbesitzer Konstantin von Ungern-Sternberg die schwedischen Höfe in Kärdla und errichtete an ihrer Stelle ein Viehgut.
Das Haus der Familie Pisa ist ein schönes Beispiel für den alten Häuserstil der Schweden von Kärdla, der den Traditionen der skandinavischen Holzarchitektur folgte. Das Gebäude befindet sich noch immer im Besitz der Nachkommen der Familie.
Das Innere des Hauses wurde umgebaut. In der Nachkriegszeit wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt und dabei Fensteröffnungen verbreitert und hinzugefügt. Das Wohnhaus wurde 1993 restauriert. Seit 1999 steht das Gebäude als Baudenkmal unter staatlichem Schutz.
Die Kapelle von Kassari ist ein Gebäude mit einem ganz romantischen Anblick. Die Kapelle ist die einzige in Estland tätige Steinkriche mit dem Schilfdach. Vermutlich stammt die Kapelle aus dem 18. Jh. Die Zahl 1801 auf dem Innenwand der Kirche verbindet man mit einer grösseren Renovierung des Gebäudes. In dem Kirchhof sind viele berühmte kulturellen Persönlichkeiten begraben: die Vorfahren von Dichter Marie Under und Deborah Vaarandi; der Schauspieler Olev Eskola; aus dem Werk „Der witzige Mensch“ von Voldemar Panso bekannte Lepa Anna. Sowohl durch die Kunst als auch durch Literatur und Volkserzählungen bekanntgewordene Villem Tamm, der für das Altargemälde von Karlskirche in Tallinn für den Künstler Johan Köler als Christusmodel verwendet wurde, ist hier begraben.
Dies ist eine Bockwindmühle mit einer klassischen Holzkonstruktion und einem Feldsteinfundament ohne Mörtel. Die Windmühle hat ein Bretterdach und ist mit Brettern bedeckt. Die Windmühle ist in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erbaut worden. Im Dorf Harju sind zwei Bockwindmühlen erhalten geblieben (Nõmme und Rätsepa).
Die kegelförmige Kalksteinmühle von Partsi im holländischen Stil, gebaut im 19. Jahrhundert. Die Haube der Mühle hat eine Form eines umgedrehten Bootes.
In der Mühle sind eine Graupenmaschine, Mühlensteine und manche Kraftübertragungsmechanismen erhalten.
Die Mühle ist restauriert und die Räume zum Vereinswesen angepasst, doch von außen können alle die alte Mühle bewundern.
Der Glint Kallaste ist ein ungefähr 400 m langer und bis 10 m hoher Kalksteinaufschluss. Auf dem Glint wächst ein alter Kiefernwald, in dessen Schatten die langen Stufen des Waldwegs verlaufen. Im südlichen Teil des Glints entblößt sich ein aus Korallen und anderen rückgratlosen Meerestieren gebildetes Riff, eines der repräsentativsten seiner Art in Estland. In den Kalksteinspalten des Glints wachsen mehrere seltene Arten von Farn- und Blütenplanzen.
Laut einer alten Legende befand sich im Glint Kallaste zur Zeit des vorgeschichtlichen Freiheitskampfes der Esten die Schmiedewerkstatt des Teufels, in der er für die Örtlichen Waffen herstellte…
Jedem Bewohner von Hiiumaa ist der Stein von Kukka ein Begriff. Dabei handelt es sich um den größten Findling der westestnischen Inseln sowie um den fünftgrößten Estlands. Der Stein ist 16,4 m lang, 11,0 m breit, 3,7 m hoch und hat einen Umfang von 42 m.
Der unter Naturschutz stehende Findling befindet sich in der Nähe des Dorfes Kukka. Von dort aus gelangt man zu Fuß über eine Wacholder-Mähwiese und durch ein wunderschönes Getreidefeld zu dem einen halben Kilometer entfernten Stein.
Auf dem angrenzenden Feld befindet sich außerdem der Feldstein von Kukka mit einem Umfang von 14,5 m und einer Höhe von 3 m.
Erstmals wurden die Heilu Steine 1871 und 1879 von dem deutschbaltischen Geologen Gregor von Helmersen beschrieben und charakterisiert. Steine, die nach ihm benannt sind, gibt es auch anderswo in Estland. Das Helmersensche Findlingsfeld charakterisierte er als die großartigste Gruppe von Findlingen finnischer Herkunft, die er jemals in den baltischen Ländern gesehen hatte. Auf einem 0,5 ha großen Grundstück befinden sich über 80 Steine, die das Eis hierhergebracht hat.
Das Besuchszentrum Ristna, das Zentrum des Erholungsgebiets der Staatlichen Forstverwaltung auf der Insel Hiiumaa (dt. Dagö) befindet im Dorf Kalana an der Landstraße Kõpu-Ristna. Hier erhalten Sie auch Informationen über alle vom Erholungsgebiet der Forstverwaltung auf Hiiumaa angebotenen Möglichkeiten, den Urlaub am Strand oder im Wald zu verbringen.
Die Fotoausstellung, welche die vielfältige Natur auf der Halbinsel Kõpu (dt. Dagerort) vorstellt, ist das ganze Jahr hindurch geöffnet. Wir bieten Naturlehrprogramme an und organisieren wald- und naturbezogene Veranstaltungen. Das Naturzentrum Ristna kann auch für naturbezogene Veranstaltungen gemietet werden.
Geöffnet ist auch das Meereskaufhaus. Was dort verkauft wird, müssen Sie selbst entdecken.
Alvare können als Wiesen mit Kalkuntergrund und sehr dünner Bodenschicht charakterisiert werden, wo Bäume und Sträucher fast fehlen. Bei den Alvaren kann die Dicke der Bodenschicht bis zu 20 cm reichen, aber teilweise auch ganz fehlen und eine Pflanzendecke kommt dann nur in Felsenspalten und kleineren Vertiefungen vor. In unterschiedlichen Jahren kann ein und derselbe Alvar sehr unterschiedlich aussehen, dies hängt von der Niederschlagsmenge in einer Gegend ab. Auf der Halbinsel Sarve sehen wir die Alvare auf Geröllwällen am Meer. Im Vergleich zu den Alvaren Nordestlands oder anderen Alvaren Westestlands sind diese Alvare eigentümlich.
Der Karsttrichter Kurisu liegt in der Nähe des Dorfes Kurisu.
Der Trichter hat am oberen Rand einen Durchmesser von 32 m, am unteren Teil verengt er sich auf 12 m und die Tiefe beträgt 6,2 m. Dort verschwindet der vom Moor Pihla kommende Bach unter die Erde.
Im Sommer kann man am Boden des Karsttrichters den Untergrund aus Kalkstein und einen schwarz schimmernden Höhleneingang sehen. Während des Frühlingshochwassers wird so viel Oberflächenwasser hierhergetragen, dass der ganze Trichter mit Wasser gefüllt ist und ein Teil des Wassers in die Umgebung abfließt. Der ganze Ort erinnert dann an einen kleinen See.
Das in den Karsttrichter verschwindende Wasser tritt auf einer alten Weide im Dorf Pihla in einer Entfernung von 3 km wieder an die Erdoberfläche.
Verursacht von den schiefen Kalksteinschichten des auf Hiiumaa unweit von Kärdla gelegenen Meteoritenkraters, steht das Grundwasser unter Druck und das Wasser spritzt als ein ununterbrochener Strahl durch die 10–15 m tiefen, in den Boden versenkten Rohre auf die Erdoberfläche.
Artesische Brunnen gibt es besonders viele auf der Tiigi- und der Aia-Straße, kristallklares Wasser kann man am Brunnen an der Kreuzung der Aia- und Pikk-Straße trinken. Wenn Sie entlang der Aia-Straße spazieren, können Sie in den Höfen der Wohnhäuser viele Springbrunnen sehen – diese gibt es dank des artesischen Wassers. Im Winter kann ein besonders schönes Bild gemacht werden, wenn um die Brunnen herum Eisskulpturen entstanden sind.
Aus dem ursprünglich estlandschwedischen Dorf wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach eine Siedlung für die Arbeiter der neu errichteten Tuchfabrik (1829). In unmittelbarer Nähe des schwedischen Friedhofs wurden die Wohnhäuser für die Handwerkermeister errichtet. Bald darauf ließ der erste Direktor der Hiiu-Kärdla Tuchfabrik, Baron Robert Eginhard von Ungern-Sternberg (1813–1898), über dem Friedhof einen Garten anlegen. An den ehemaligen Friedhof erinnert das Grabkreuz des Estlandschweden Karel Tarning, welcher 1848 dort als letzter begraben wurde.
Aus dem Garten des Barons ist mittlerweile der Strandpark von Kärdla geworden. Von den insgesamt 29 Baum- und Straucharten sind Ahorn, Esche, Ulme und Fichte am häufigsten hier anzutreffen, während Rotbuche, Lärche, Weißkiefer und Tanne als eingeführte Arten den Park schmücken. Zwischen dem Hafen und dem Vabriku-Platz befindet sich ein Gebiet, in dem viele Schwarz-Erlen wachsen – die Erlenkoppel (Lepakoppel). Früher war dieser Bereich ein beliebter Veranstaltungsort für Konzerte und Sommerfeste.
Ein Hügel am Meer namens Lubjaahjumägi lässt eine der früheren Tätigkeiten der Strandbewohner hier erahnen – das Kalkbrennen. Heute befindet sich an dieser Stelle das beliebte Café-Restaurant „Rannapaargu“, das 1971 erbaut wurde.
Am Ufer liegt ein Findling, dessen horizontale Linien den höchsten Wasserstand in der Geschichte von Kärdla zeigen.
Im Strandpark von Kärdla gibt es einen Lehrpfad der die örtlichen Pflanzen sowie die lokale Geschichte vorstellt.
Der Erlenwald Luidja erscheint für einen durchschnittlichen Spaziergänger als ein ganz gewöhnlicher Schwarzerlenwald, welcher auch anderswo auf Hiiumaa auf den Brüchen und an den Bachufern zu sehen ist. In der Tat handelt es sich aber um ein Experimentiergebiet zur Befestigung der Dünen mit einer mehr als hundertjährigen Geschichte. Die Errichtung des Erlenwaldes begann mit dem Bedürfnis nach dem Schutz des Weges am Strand Luidja und der Felder und Wiesen in der Umgebung vor Treibsand. Der Gründer des Erlenwaldes Luidja – Karl Friedrich Wilhelm Ahrens (1855 – 1938) wurde in Deutschland in Mecklenburg – Schwerin als Sohn des Gutsverwalters geboren. Er studierte Forstwesen in Rostock und Greifswald. Ahrens errichtete den Erlenwald zur Befestigung der Dünen in den Jahren 1901 – 1903.
Den von der KlaasiPank zum Verkauf angebotenen Stil gestalten die Künstlerin Kalli Sein (Glasgegenstände, Firmengeschenke, Glasuhren, Preise und Trophäen) und der Künstler Valev Sein (Glasmalerei, Glasleuchten und -kronleuchter nach besonderen Entwürfen und Gemälde).
Sie finden Sie eine Auswahl von kleineren Serienerzeugnissen des Studios, Glasuntersetzer, Glasschmuck und Souvenirs.
Wer ein Geschenk für einen Geburtstag, ein Jubiläum oder eine Hochzeit sucht, kann sich vor Ort auf den gewählten Gegenstand Namen, Widmung und gute Wünsche gravieren lassen.
Die Glaserzeugnisse verpacken wir in Seidenpapier in Geschenkpackungen.
Gegenstände in gewünschter Farbe oder Größe können bestellt werden. Im Fall einer Bestellung sollten Sie berücksichtigen, dass dies wenigstens zwei Wochen dauert.
Bereits 1885 wurde auf der Halbinsel Tahkuna eine orthodoxe Filialgemeinde gegründet, da die Pfarrkirche in Puski für die hier ansässigen Gemeindemitglieder zu weit entfernt war. Der Bau der Filialkirche bzw. der Kapelle begann erst 1925, nach der Eröffnung des Friedhofs. Für den Bau des dem Propheten Elias geweihten Gotteshauses wurden die Bretter des ehemaligen Gemeinschaftsladens von Puski verwendet. Noch im selben Jahr wurde die Kapelle geweiht. Der Baumeister war Peeter Holm. Später wurde das Gebäude um einen einfachen Glockenturm erweitert, an dessen Spitze der Förster Peeter Leiger ein orthodoxes Kreuz aus Kiefernholz befestigte.
Die inzwischen leerstehende Kapelle wurde 2008 von Juhan Kilumets und der OÜ Rändmeister renoviert. Das Strohdach wurde vom Dachdeckermeister Siim Sooster und seinen Mitarbeitern auf das Gebäude gesetzt. Im Sommer 2011 erhielt die Kapelle eine neue Innenausstattung sowie Ikonostase. Im Altartisch wurden heilige Reliquien platziert. Am 20. Juli desselben Jahres, dem Tag des Propheten Elias, wurde die Kapelle in Malvaste vom Metropoliten Stefanus der Estnischen Apostolisch-Orthodoxen Kirche erneut als Gotteshaus geweiht. Auch der Glockenturm der Kapelle wurde renoviert und erhielt zwei neue Glocken, die im November 2012 geweiht wurden. Da die Christi-Geburt-Kirche in Puski derzeit restauriert wird, findet der Gottesdienst der orthodoxen Gemeinde von Hiiumaa in der Kapelle von Malvaste statt.
Putkaste, früher Gutshof Saulepa genannt, wurde bereits 1532 erwähnt. In seiner langen Geschichte hatte das Gut viele verschiedene Pächter und Besitzer, die wichtigsten von ihnen waren die Familien De la Gardie, Stenbock, Ungern-Sternberg und von Stackelberg. Nach der Übertragung der Gutshöfe zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Putkaste zeitweise Staatsgut, das bereits 1924 an die Estnische Saatgutgesellschaft verpachtet wurde. In den Jahren 1934–1938 wurde auch eine einjährige landwirtschaftliche Berufsschule betrieben. 1940 wurde aus dem Kern des Herrenhauses eine separate Siedlung für die Erbauer der Militärsiedlung und des Flugplatzes gebildet. Kasernen aus dieser Zeit sind hier noch zu sehen. 1944 wurde auf der Grundlage des ehemaligen Gutshofs der einzige landwirtschaftliche Sowchos in Hiiumaa, oder Putkaste, gegründet. Bis 1960 wurde das im Krieg ausgebrannte und verfallene Hauptgebäude aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts wieder instandgesetzt und die Gutsverwaltung dorthin verlegt. Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Estlands (1991) stellten die großen landwirtschaftlichen Betriebe nach und nach ihren Betrieb ein, und die alten Gutsgebäude verfielen wieder. Heute befinden sich die meisten in Privatbesitz.
Das Gut Emmaste wurde 1779 von Jakob Pontus Stenbock (1774-1824) an der Stelle des umgesiedelten Dorfes Emmaste gegründet. Ursprünglich war es ein Nebengut von Suuremõisa, das einige Jahre später unabhängig wurde.
Das Herrenhaus Emmaste war zusammen mit den angrenzenden Herrenhäusern das einzige Gebiet der ehemaligen Güter der De la Gardies in Hiiumaa, das nicht von der Familie Ungern-Sternberg erworben wurde. Das Gut gehörte der Familie De la Gardie bis 1899, als es von Alexander Thomas Eduard Nikolai von Hoyningen-Huene gekauft wurde. Der Spionage für Deutschland während des Ersten Weltkriegs beschuldigt, wurde er nach Sibirien geschickt.
Mit der Übertragung der Gutshöfe nach der Gründung der Ersten Republik Estland im Jahr 1919 wurde das Dorf Emmaste in den Jahren 1922-1924 erneut um das Zentrum des Gutshofs herum gebildet.
Die Schule von Emmaste befindet sich seit 1920 im Hauptgebäude des Herrenhauses. Ursprünglich ein einstöckiges Herrenhaus, wurde es aufgrund der Schließung anderer Schulen in der Gegend zu klein, und 1960 wurde dem Gebäude ein zweites Stockwerk hinzugefügt. 1997 wurde als Flügelgebäude ein Auditorium mit 200 Plätzen hinzugefügt.
Der Schriftsteller Herman Sergo und der Künstler Paul Reeveer waren hier einst Schüler.
Emmaste, in der frühesten Schreibweise Emeste, wurde bereits 1564 als Hofname erwähnt. Obwohl die Einheimischen den Grund für den Namen im großen Übergewicht der Frauen sehen, weil die Männer auf See waren, stammt der Ortsname wahrscheinlich vom männlichen Namen Emme oder Emmo ab. Das im 18. Jahrhundert gegründete und von Suuremõisa unabhängige Herrenhaus erhielt den Namen Emmaste, dessen Hauptgebäude heute die Schule beherbergt. Das Gebiet um die Straßenkreuzung, das heute als Dorf- und Unterbezirkszentrum bekannt ist, hieß früher Nõmmeküla (erstmals 1811 gegründet), wo sich eine Schenke und ein gleichnamiges Schulhaus befanden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es dort auch ein Vereinsheim und ein Postamt. Die Steinkirche wurde 1867 im Kiefernwald von Nõmme erbaut, der Friedhof auf der anderen Seite des Dorfes. Das Herzstück des Herrenhauses wurde 1920 zur Siedlung Emmaste, die später zusammen mit Viiterna und Nõmmeküla das zentrale Dorf Emmaste bildete. 1925 wurde in der ehemaligen Wodkafabrik des Gutshofs eine Molkerei in Betrieb genommen, zehn Jahre später eröffnete die Familie Piik im Ortszentrum ihr eigenes kleines Wirtshaus und Biergeschäft. Versorgt wurden die Menschen durch einen Laden und eine Arztpraxis der Nutzergemeinschaft. Eine öffentliche Bibliothek, ein Kindergarten und mehrere Geschäfte kamen hinzu. Aus der Kommunikationsabteilung wurde ein städtisches Zentrum, aus dem ehemaligen Gasthaus ein Geschäft der Konsumgenossenschaft Hiiumaa und ein privater Gastronomiebetrieb. Der alte Gemeindeladen wurde privatisiert, das Wirtshausgebäude wurde zerstört, ein Hausarztzentrum wurde im alten Pfarrhaus errichtet, ein örtliches Jugendzentrum und die Kindertagesstätte haben ihre Türen in der Nähe geöffnet.
Mit dem Bau der Steinkirche Emmaste wurde 1866 begonnen, weil die Holzkapelle Sõru in der Nähe des Herrenhauses Emmaste nicht mehr benutzbar war. Gräfin Brevern de la Gardie, die Gutsherrin, schenkte der Gemeinde ein Stück Land für den Bau der neuen Kirche. Die Kirche hat ein einzigartiges Altarbild „Auferstehung“, das 1900 von Tõnis Grenzstein gemalt wurde. Die Gebäude des Pastorats (Hauptgebäude und Nebengebäude) wurden im 19. Jahrhundert erbaut. Das Hauptgebäude wurde 1999 als Kulturdenkmal anerkannt. Heute befindet sich im ehemaligen Hauptgebäude des Pfarrhauses die Ambulanz von Emmaste. Im Gebäude sind ein Hausarzt und ein Zahnarzt tätig. Das offene Jugendzentrum Emmaste wurde auf dem Gelände der Nebengebäude des ehemaligen Pfarrhauses (Schuppen+Schuppen+Keller) errichtet.
Von den vier ursprünglichen Kirchengemeinden in Hiiumaa ist Emmaste die Jüngste, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Käina losgelöst wurde. Bis zur Fertigstellung der Kirche im Jahr 1867 wurden die Verstorbenen auf dem Friedhof in Sõru begraben, der nicht mehr genutzt wird.
Nach dem neueren Brauch jener Zeit wurde der Friedhof weiter von der Kirche entfernt angelegt. Die ältesten Gräber befinden sich in der Mitte der Totenzeit. Es gibt viele Gräber von Seeleuten und Reedern, da die Bevölkerung hier seit jeher eng mit dem Meer und der Seefahrt verbunden war. In den 1930er Jahren hatte die Gemeinde Emmaste die meisten Seefahrer in ganz Estland.
Gleichzeitig ruhen hier viele Menschen aus der Gegend um Emmaste, die in der estnischen Kultur verewigt wurden. Torupilli-Juss (Juhan Maaker) und sein Neffe Torupilli-Sass (Aleksander Maaker), die Eltern des Schriftstellers Ain Kalmus (Evald Männi), Maarja und Priidu Mänd, ruhen auf dem Friedhof. Auch bekannte Schullehrer und Kirchenvertreter von Hiiumaa sind hier begraben.
Die Bestattungsrichtung auf dem Friedhof von Emmaste ist außergewöhnlich, von Nordosten nach Südwesten, da die Verstorbenen normalerweise in Ost-West-Richtung bestattet werden.
Rotes Kreuz – Friedhofsweihekreuz 1 – Priidu Toompuu (1884-1970), Schullehrer 2 – Priidu Mänd (1879-1940) und Maria Mänd (1882-1962) 3 – Hans Rand (1876-1958), Vikar 4 – Juhan Maaker (1845) -1930), Pfeifer 5 – Juhan Kaev (1876-1972), Pfarrer 6 – Guido Reinvalla (1921-2000), Pfarrer 7 – Peeter Kruusi (1884-1972), Schiffskapitän 8 – Schiffbauer und Schiff Kapitäne Leisbergs 9 – Peeter Sarapuu (1876–1934), Taucher 10 – Peeter Pöitel (1863–1936), Schiffskapitän 11 – Priidu Onno (1867–1928), Schiffskapitän 12 – Simmo Leisberg (1856–1916), Schiff Kapitän) 13 – Theodor Embeck (1892-1933), Gemeindelehrer Emmaste 14 – Marie Brever (1898-1981), Schullehrerin 15 – Peeter Hausberg (1898-1938), Schiffskapitän 16 – Johannes Sooster (1900-1986), Streicher Instrumentenmeister, Kulturfigur 17 – Aleksander Maaker (1890–1968), Pfeifer 18 – Georg Kaup (1877–1961), Schiffskapitän
Das Dorf Tilga wird erstmals 1576 erwähnt. Es wird angenommen, dass der Name vom zeitgenössischen Spitznamen Tilknina(dt. Tropfnase) oder dem germanischen männlichen Namen Tyliken abgeleitet ist. Das Dorf war mehrmals fast leer, dann hat es wieder mehr Einwohner gewonnen, wie zum Beispiel nach der Landherrschaft des Dorfes Orjaku in den 1830er Jahren, als die Bewohner dieses Dorfes teilweise nach Tilga umgesiedelt wurden. Während der Sowjetzeit wurde Tilga zeitweise mit dem Dorf Prass zusammengelegt.
Die Tilga-Kiefer wurde 1998 unter Schutz gestellt, um die darin wachsenden geschützten Pflanzenarten zu erhalten und die schöne Waldlandschaft zu zeigen. Einer der bekanntesten Menschen aus diesem Dorf ist Evald Mänd (1908-2001), Schriftstellername Ain Kalmus, dessen 1942 erschienener Roman „Salzige Winde“ und das 1972 im Ausland erschienene Buch „Die verschollene Insel“ Hiiumaa und das Leben hier erwähnten Bedingungen des Geburtsortes des Autors, die vielen bekannt sind. . Der estnische Historiker und Archivar Jakob Koit (1906-1988) und der Naturforscher und Fotograf Tiit Leito (1949) wurden in Tilga geboren. Zur gleichen Zeit lebten auch viele Jahre der Pfarrer Guido Reinvalla und für kürzere Zeit der Naturforscher Fred Jüssi bei der Familie. Joosep und Maria Piil wurden im Dorf Tilga geboren und lebten dort, dessen kinderreiche Familie der estnische Präsident Konstantin Päts während seines Besuchs in Hiiumaa im Jahr 1938 besuchte. 1993 besuchte Präsident Lennart Meri bei seinem ersten offiziellen Besuch auf der Insel Hiiu die Ländereien derselben Farm, um sich mit Familienvertretern zu treffen.
Das Dorf Tärkma hat eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen Hiiumaa und Saaremaa gespielt. Von diesem Strand aus fuhr man mit dem Boot zur Nachbarinsel, um Getreide zu mahlen, Beeren zu pflücken oder andere Dinge zu tun, ganz zu schweigen vom Fischen. Die Eisstraße zwischen den beiden Inseln kann auch direkt unterhalb des Dorfes Tärkma erreicht werden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an diesem Strand eine Seenotrettungsstation errichtet, die auch über ein Eisboot für die Winterrettung verfügte. Damals gab es in Estland nur vier solcher Stationen.
An dem sanften Strand stechen einige Hügel und Niederugen hervor, die auf die damalige Salzverdunstung und Ziegelproduktion hindeuten. Tärkma Salzleben – wie die Einheimischen den Ort nannten – begann 1809 mit seiner Arbeit. Das zur Salzgewinnung benötigte Meerwasser wurde in einer großen Pfanne verdampft, wo es 48-56 Stunden lang ununterbrochen gekocht wurde und 450 kg feuchtes Salz gewonnen wurden. In einer Woche wurde etwas mehr als eine Pfanne voll produziert, die auf einem Rost getrocknet wurde. 200 LKW-Ladungen Holz brauchte man, um eine Tonne Salz zu produzieren. Adam Huth, ein angestellter deutscher Salzmacher, leitete die Arbeiten. Die Produktion wurde bis 1812 fortgesetzt, als die Salzpreise weltweit fielen. In dieser kurzen Zeit wurden etwa 27 Tonnen Salz von Emmaste verkauft.
19.-20. um die Jahrhundertwende waren hier mindestens zwei Ziegeleien mit fast 20 Öfen in Betrieb. Steine wurden zum Bau nach Tallinn, Haapsalu und Finnland transportiert.
Das aktuelle Strandleben wird durch den 2015 fertiggestellten Bootshafen mit den dort arbeitenden Menschen am Leben gehalten.
Der Turm wurde in den 1970er Jahren gebaut. Vor dem heutigen Turm stand an gleicher Stelle ein hölzerner Wachturm. Am Fuße des Turms befindet sich das Gebäude für den Suchscheinwerfer und die Wachmannschaft, und 100 m südöstlich und 200 m nordwestlich befinden sich Verteidigungsstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Unmittelbar nach dem von der UdSSR am 21. Juni 1940 in Estland durchgeführten Juniputsch erließ das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten der UdSSR eine Anweisung, auf deren Grundlage etwa 2.500 Mann als Teil des russischen Grenzschutzes nach Hiiumaa geschickt wurden. Am 20. Oktober 1941 fiel die Insel an deutsche Truppen. Die sowjetische Armee kehrte am 3. Oktober 1944 zurück, und im Dezember desselben Jahres trafen sowjetische Grenzschutzbeamte der Nachkriegszeit auf den Inseln ein. Während der Sowjetzeit wurde der Turm rund um die Uhr bewacht. Der Wachturm Saare gehörte zum Kuri-Cordon, der auch in Suursadama die Bewachung durchführte. Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Estlands begann die sowjetische Armee am 20. August 1991, das Land zu verlassen. Die letzte sowjetische Grenzschutzeinheit verließ Hiiumaa im September 1992.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Artilleriestellung nicht mehr an der gleichen Stelle wie im Ersten Weltkrieg errichtet, sondern einige Kilometer weiter verlegt. 130-mm-Geschützbatterie Nr. 44 (ähnlich der in Tahkuna errichteten Batterie Nr. 26) war noch nicht ganz fertig. Es ist jedoch möglich, 14 verschiedene Strukturen und Äste im Wald zu finden. Die Schussreichweite der aus vier Kanonen bestehenden Batterie betrug 25,4 km. Ein Kanonenhof und ein Unterstand wurden 1941 von den sich zurückziehenden Sowjets gesprengt. Nach dem Krieg versuchten sie jedoch, die Position wiederherzustellen. Die Batterie wurde 1955 liquidiert.
Die Artillerie-Batterie Nr. 34 die zur Muhu-Straßenposition der für den Ersten Weltkrieg gebauten Seefestung Peter der Große gehörte, befand sich auf der Anhöhe (alter Strandwall) an der Straße, die zum Tohvri-Altersheim führte. Vier 120-mm-Kanonen (Schussentfernung 70 Faden, dh 13 km) befanden sich auf Stahlbetonfundamenten, auf denen auch die Betonabdeckungen der Wälle gegossen wurden. Leider sind einige der Denkmäler durch spätere Aufbauten beschädigt worden.
Das Gebäude wurde in den Jahren 1888-1891 nach dem Projekt der Architekten I. Dmitrijevski und P. Knüpffer gebaut. 1885 wurde die hier von der Peter-Pauli-Bruderschaft Riga gegründete orthodoxe Pfarrschule im Pfarrhaus untergebracht. Die Schule war für die damalige Zeit sehr gut ausgestattet und es waren auch nicht-orthodoxe Kinder dort eingeschrieben. 1918 hatte die Schule sechs Klassen. Die Schule wurde erstmals in der ersten Hälfte der 1930er Jahre geschlossen. 1945 wurde die Hellamaa-Schule in das Haus des Kuri-Pfarrers verlegt, das im Frühjahr 1969 seinen Betrieb einstellte. Die Schule wurde zum dritten Mal im Pfarrhaus als Kuri-Grundschule eröffnet, 1990 war die dritte Stufe der Schule nur von kurzer Dauer und im Frühjahr 1999 wurde die Schule endgültig geschlossen. Bernhard Aleksander Tuiskvere (Tiismann), später ein international bekannter Forstwissenschaftler, war hier Schüler. Unter den Schülern der Kuri-Gemeindeschule erlangten der Schriftsteller Konstantin Kokla des frühen 20. Jahrhunderts und der linke Vorkriegspolitiker Artur Piht Berühmtheit.
1885 wurde in Kuril eine orthodoxe Gemeinde gegründet, die Kirche wurde zwischen 1888 und 1891 erbaut, und auch die Gründung des Friedhofs geht auf diese Zeit zurück. Der Friedhof liegt am Rande eines Hügels namens Kuri mäe in einem ziemlich steilen Gelände. Die Fläche des Friedhofs beträgt 0,97 ha, es gibt 1170-1200 Gräber. Der Friedhof wird noch heute genutzt. Der Friedhof ist von Westen, Norden und Osten durch einen 1,4-1,8 m hohen Steinzaun geschützt, der an manchen Stellen mit einer Holzplatte erhöht ist. Die Torpfosten des Friedhofs sind aus Kalkstein (0,6 x 0,6 m, Öffnung 2,3 m). 241 Grabsteine, die vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, sind erhalten geblieben.Das prächtige Weihekreuz des Kuri-Friedhofs auf einem Obelisken erinnert an alle auf See gefallenen Seeleute.
Das Gut Kõrgessaare wurde Ende des 16. Jahrhunderts von dem russischen Bojaren Perwoi Putilow gegründet, der im Livländischen Krieg auf die schwedische Seite übergelaufen war. Es war ein 9 Hektar großes kleines Herrenhaus, das sein schwedischer Besitzer, Graf Jakob De la Gardie, auf Kosten des Dorfes Kõrgessaare erheblich erweiterte. Für seine Verdienste um den schwedischen Staat besaß er zwei Drittel von Hiiumaa und gründete als Unternehmer unter anderem auf der Insel die erste Glasfabrik Estlands. J. De la Gardie gründete Estlands erste reguläre Reederei, die vom Hafen von Kõrgessaare aus startete, um die Produktion zu vermarkten und mit Stockholm in Kontakt zu bleiben.
1755 beantragte Gräfin Ebba Margaretha Stenbock die Rückgabe der 1691 verstaatlichten Güter von De la Gardie vom russischen Staat als Erbe. Seit 1781 gehörte das Gut den Ungern Sternbergs.
Das Hauptgebäude des Herrenhauses Kõrgessaare wurde zerstört, die Scheune, das Herrscherhaus, das Haus der Diener, Ställe und zwei Kalköfen sind erhalten geblieben. Die in den 1880er Jahren gebaute Wodkaküche ist besser erhalten.
1911 erwarb die Aktiengesellschaft „La Viscosa“ im Besitz ausländischer Aktionäre 470 Hektar Landgut und begann 1912 mit dem Bau einer Kunstfaserfabrik darauf. Die 1914 erhaltene Probeproduktion kam darüber nicht hinaus, der Erste Weltkrieg begann, und 1917 wurden die wichtigsten Teile des Gebäudekomplexes gesprengt. Der eigentümliche Name Viskoosa blieb jedoch erhalten, was heute im Volksmund als Dorf Kõrgessaare bekannt ist.
Das Dorf Lauka erhielt seinen Namen von dem gleichnamigen Gut, das hier seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist. 1781 wurde Lauka ein Nachbargut von Kõrgessaare (Hohenholm). Im lokalen Dialekt bedeutet das Wort Lougas Meeresbucht, die aufgrund der ständigen Erdanhebung mittlerweile fast 3 Kilometer entfernt ist. Im Jahre 1900 wurde in Lauka eine Schule erbaut, schon 1938 ein neues zweistöckiges Schulgebäude fertiggestellt und 1971 der steinerne Anbau hinzugefügt. Erhalten sind die Schulgebäude mit ihren Nebengebäuden und das in den 1960er Jahren aus einer Militärkaserne umgebaute Lehrerwohnhaus. Im Ersten Weltkrieg brannten das Herrenhaus und die Schlafräume des Gutshofes nieder. In den Jahren der estnischen Unabhängigkeit wurde auf Initiative des Bauernvereins Põhja Hiiumaa in Lauka eine Molkerei fertiggestellt und eine Filiale der Wirtschaftsgenossenschaft eröffnet. 1930 beteten die Baptisten unter diesem Dach. 1945 wurde der Name Lauka auch dem örtlichen Dorfrat gegeben. Am 19. April 1949 wurde die Kolchose „Välja“ aus den 19 Höfen der Dörfer Lauka und Napi gebildet, und später befand sich in Lauka das Zentrum der Kolchose Kõrgessaare, die aus kleinen Kolchosen der Region gebildet wurde. Es wurden Tische, Werkstätten, ein Kraftwerk, ein Trockner, Kollektivbauernwohnungen, eine Kantine und ein Kindergarten errichtet. Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Estlands wurde ein großer Teil dieser Gebäude privatisiert, abgerissen oder umfunktioniert. In dem ehemaligen Kindergartengebäude hat sich jedoch der Verein der Dörfer von Nordwest-Hiiumaa niedergelassen, zu dessen Aktivitäten die Organisation von Mittsommer-Feiern, Dorf- und Arbeitertagen in der Region gehört. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dorf sind eine Grundschule, ein Sägewerk und ein kleiner Holzverarbeitungsbetrieb.
Die lange Straße, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten geschäftlichen und spirituellen Zentren von Kärdla wurde, wurde auch nach Jüri Vilms und Viktor Kingissepa benannt. Zuerst nannten die Leute sie stattdessen Seitsme Jürna Uulitsa. Gleich am Beginn der Straße, in unmittelbarer Nähe des prächtigen Hauptgebäudes der Kalev-Fabrik und des langen Hauses, wurde 1847 eine Holzkirche mit schöner Architektur fertiggestellt, die später als Deutsche Kapelle bekannt wurde. Wupperfeld und Spirit und die Bäckerei Balli betrieben Läden in der Nähe. Auf den Grundstücken entlang der langen Straße befand sich auch das spätere Kaufhaus der Veskbergs. August Wupperfeld war auch einer der ersten lokalen Verleger, der Dutzende von Postkarten mit Hiiumaa-Motiven veröffentlichte. 1877 wurde in der nächsten Straße ein neues Schulgebäude für eine Jungenschule fertiggestellt, wo sowohl Johann Vilbert (auch Wilberg) als auch Joosep Bruus Lehrer waren. Letzterer leitete auch die Chöre und Orchester der Kalev-fabrik. 1855 gegründet, übernahm Ende des Jahrhunderts Elise Kuusik, die als Lieder-Liisa bekannt wurde und ebenfalls am Anfang der Pika-Straße wohnte, die Leitung des gemischten Chores. Die Proben fanden im Schulhaus oder im Kapellengebäude statt, viele der umliegenden Anwohner nahmen daran teil. Das Besondere an der langen Straße sind nicht nur die Menschen, die hier lebten und leben, sondern auch die für Kärdla charakteristischen Häuser und Gärten. Ants Laikmaa und Ado Vabbes Schülerin Aarne Miikmaa wurde Künstlerin in einem Arbeiterhaus mit hohem Fundament an der Ecke der Straßen Pika und Valli. Im Atelier auf dem angrenzenden Grundstück arbeiteten die ersten einheimischen Fotografen Elisabeth und Villem Norvid. Ein Modell ihres Wohnhauses repräsentierte auf mehreren Ausstellungen die Zustände der Werksiedlung von Kärdla. Auf der anderen Straßenseite hat das Wohnhaus mit zwei Eingängen viel vom Aussehen der damaligen Arbeiterhäuser bewahrt. Das daneben liegende zweigeschossige Gebäude des Christlichen Frauenvereins wurde im 20. Jahrhundert Sitz der Gemeinde Kärdla und war der Wohnsitz der Pfarrer. Mehrere andere Schriftsteller und Lehrer haben für kürzere oder längere Zeit in derselben Straße gelebt, wie Alide Ertel, Elmar Vrager, Endel Saar, der Künstler Ülo Sooster und der Pfarrer Villem Tarning und der Organist Peeter Pruer (Puusild). Sänger Boris Lehtlaan ist hier auf dem Kopfsteinpflaster gross geworden. Chorleiterin Miina Härma fuhr mit der Familie des Buchhalters Johannes Ichla in den Urlaub. In den 1930er Jahren baute die Fotografin und Hobbykünstlerin Helene Fendt zusammen mit ihrem Mann Paul, einem Fabrikvorarbeiter, ein neues schönes Haus am Ende der Straße, in dem Aavo Poola, der Gründer und langjährige Leiter des Hiiumaa Blasorchesters, lebte , lebte später.
Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem 16. Jahrhundert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Palade mit seiner Schule, seinem Geschäft und seinem Gebetshaus zum spirituellen und kommerziellen Zentrum der Region geworden. Der Grundstein der Palade-Schule wurde bereits 1884 gelegt. Der ältere Teil des heutigen Schulgebäudes wurde von den Dorfbewohnern in wenigen Jahren gebaut und im Herbst 1929 in Betrieb genommen. Ab 1884 verbreitete sich auch die Taufe schnell auf der Insel. Es ist interessant, dass ein Jahr später in Palade der einzige Friedhof auf Hiiumaa für Philanthropen (Baptisten, Priester) errichtet wurde. Das ehemalige Gemeindehaus, das für den Gottesdienst der Palade Gemeinde gekauft wurde, diente von 1921 bis 1975 als Kirche. Das Gebäude wurde 1975 bei einem Brand zerstört. Das Bethaus wurde schnell wieder aufgebaut und nach nur einem Jahr wiedereröffnet. 1979 wurde in den Gebäuden des Bauernhofes Soera, die von der Kolchose „Rahu Eest“ erworben wurde, ein Museum der Region eingerichtet. Im Laufe der Zeit wurde es Teil des Palade Natur-Bildungszentrums. Auf dem gleichnamigen Lern- und Übungsgelände im Hiiumaa Steinhaus bekommt man einen guten Überblick über die geologische Entwicklung der Insel, den Kärdla-Meteoriten und die Fertigkeiten im Umgang mit Steinen auf Hiiumaa. Auf dem Lehrpfad können Sie verschiedene Pflanzengemeinschaften und ehemalige Wirtschaftsflächen kennenlernen.