Das Labürinth an der Nordspitze Hiiumaas

Tahkuna küla, Hiiumaa vald

Ein Labyrinth ist eines der ältesten magischen Zeichen und errichteten Ritualstätten in der Geschichte der Menschheit. Angelegte oder gezeichnete Labyrinthe sind schon mehrere tausend Jahre vor Christus bekannt. Labyrinthe wurden von Navajo- und Hopi-Indianern, Etruskern und Sami, Wikingern und Küstenschweden gebaut und genutzt. Fruchtbarkeitszauber, günstige Winde und erfolgreiche Reisen sollten sie bewahren. Aber der Ort des Zauberns ist heute nur noch ein Ort des Spiels und der Kontemplation. Die Nord- und Westküste von Hiiumaa war jahrhundertelang die Siedlung der Hiiu-Schweden, daher ist es logisch, dass es hier auch Steinlabyrinthe gibt. Die erste schriftliche Erwähnung der Labyrinthe von Hiiumaa stammt aus dem Jahr 1844, als Karl-Ernst von Baer Labyrinthe an der Nordspitze von Hiiumaa erwähnt.

 

Auf der Halbinsel Kootsaare ist bis heute ein Labyrinth aus der Zeit der Hiiu-Schweden erhalten geblieben. Die Tradition wurde von den 1964 im Dorf Kaibaldi gebauten kleinen Labyrinthen fortgesetzt, die nach der von Kootsare überlieferten Erinnerung für Kinder zum Spielen geschaffen wurden.

Die 1997 gegründete Hiiumaa Kuninglik Karskete Ölutinautlejate Selts(dt. etwa königliche Biergeniessergesellschaft) nahm als eines ihrer Ziele die Wiederherstellung der Labyrinthtradition auf Hiiumaa wieder auf und hat seitdem 8 Steinlabyrinthe an verschiedenen Orten der Insel an der Südspitze von Ristna, Kõpu kirikumäe, Mägipe-Strand, am Strand von Sääre, Kassari, im Mihkli-Museum, in Kärdla in einem Hinterhof und das erste natürlich hier an der Nordspitze

Das 1997 erbaute Labyrinth war eine exakte Kopie des Kootsaare-Originals, doch das stark besuchte Tahkuna wies dem Labyrinth ein anderes Schicksal zu. Die Besucher begannen, das Labyrinth zu vergrößern, und so wurde aus der ursprünglichen klassischen Kreuzspirale mit Karussells eine einfache Spirale, deren Wege jetzt aktiv begangen und mit Steinen ergänzt werden. Von der Spitze des Leuchtturms öffnet sich ein besonders schönes Bild auf das Labyrinth. Ein guter Wanderer muss auf den Wegen des Labyrinths bis zur Mitte laufen oder joggen, an die Umgebung und das Leben selbst denken, beim Sehen, die Steinreihen ordnen und sich wohlfühlen.

Galerie

Auf dem Weg gibt es eine Haltestelle:

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