Die Leuchtturmtour
Hiiumaa kann auf verschiedene Arten entdeckt werden: mit dem Rucksack auf Wanderschaft, unter Anleitung eines Führers an besonderen Orte oder man kann sich mit Hilfe einer Karte, eines Reiseführers und dem Internet selbst Routen erstellen und die Insel entdecken. Die so genannte Leuchtturmtour ist eine gute erste Wahl für so eine Tour.
Woher kommt der Name Leuchtturmtour? Es ist die Neuauflage einer alten Idee.
In den frühen 1990er Jahren kam Douglas Wells, der für das Friedenscorps arbeitete, aus dem fernen Nebraska als Freiwilliger nach Hiiumaa. Er hat ein Buch über sein Leben in Estland mit dem Titel „Yankee-Abenteuer in Hiiumaa“ geschrieben. Eines der Dinge, mit denen er Hiiumaa geprägt hat, waren besondere Objekte und Orte, die er entdeckt hatte und das dazugehörige Buch mit Erklärungen. All dies war für Touristen gedacht, die ein Auto hatten und auf der von der einstigen Sperrzone befreiten Insel ankamen. Jetzt gibt es neue und moderne Informationstafeln, aber das Buch bleibt ein Klassiker. An den interessanten Objekten hat sich einiges geändert – aber die Idee selbst ist geblieben. Das bedeutet, dass die Leuchttürme mit ihren Lichtstrahlen wie Wegweiser für die Entdeckung der Insel Hiiumaa sind.
Die folgenden Haltestellen liegen auf dem Weg:
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Der Grundstein für die Fabrik wurde 1829 von den Brüdern Ungern-Sternberg gelegt. Schon 1830 war daraus in Kärdla eine große und luxuriöse Fabrik zur Herstellung von Wollstoffen entstanden. Das Unternehmen veränderte sich und wuchs im Laufe der Zeit, am meisten aber veränderte sich durch den Industriebetrieb die Stadt Kärdla selbst. Aus dem kleinen schwedischen Dorf wurde im Laufe der Jahre eine gut organisierte Arbeitersiedlung – ein Vorläufer der heutigen Kleinstadt. Im Herbst 1941 wurde die Fabrik im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auf dem Fabrikplatz und in ganz Kärdla sind jedoch noch deutliche Spuren dieser Zeit zu finden. Davon zeugen das in dieser Zeit entstandene Straßennetz sowie die mit Hilfe der Fabrik errichteten, modernen Arbeiterhäuser. Obwohl bekannt ist, dass das Unternehmen in Suuremõisa, dem Hauptsitz der Brüder Ungern-Sternberg, gegründet wurde, empfehlen wir Ihnen, Ihre Reise am Fabrik-Platz(Vabrikuväljak) in Kärdla zu beginnen, wo sich dieses revolutionäre Unternehmen befand. Wenn Sie möchten, betreten Sie die ehemalige Residenz der Fabrikdirektoren (Pikk Maja), in der sich das Museum von Hiiumaa befindet. Dort können Sie unter anderem ein Modell der Fabrik betrachten.
Wie sie glauben, was sie glauben, an wen oder mit welchen Ritualen die Menschen das tun, hat sich im Laufe der Zeit geändert. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Verehrung von Naturgottheiten wie schützenden Bäumen, so genannten Erdenmüttern und Quellgeistern durch die Bekehrung zum monotheistischen Christentum ersetzt. All dies brauchte Zeit, und noch heute kann man die heiligen Bäume (Tärkma-Eiche und Ülendi-Linde) besuchen. Unter den Heiligtümern des Christentums können Sie große Pfarrkirchen auf der Insel (z. B. Pühalepa aus dem 13. Jahrhundert), kleinere Kirchen oder Kapellen (z. B. Kassari), orthodoxe Kirchen (z. B. Kuriste) sowie Gotteshäuser anderer religiöser Gemeinschaften(z.B. Herrenhuter, Baptisten oder Pfingstler) sehen. Daneben gibt es Pastorate (wie Reigi), Friedhöfe (wie Kuri) und Pfarrhäuser (wie Käina), die eng mit dem religiösen Leben verbunden sind. Es lohnt sich, das alles zu erkunden.
Hunderte von Jahren war Schwedisch die vorherrschende Sprache im nördlichen Teil von Hiiumaa, weil hier Küstenschweden lebten. Sie selbst bezeichneten sich eher als Hiiu-Schweden. Ihre größten Siedlungen oder Dörfer waren Reigi und Kärdla. Leider geschah es, dass 1781 fast 1.000 dieser Menschen, Reigi-Schweden, auf den Weg in die heutige Ukraine geschickt wurden und die Kärdla-Schweden zu Beginn des 19. Jahrhunderts entweder auf die Insel Vormsi oder in die Region Noarootsi in der Nähe Haapsalus umsiedelten. Die Verbliebenen wurden nach und nach zu estnischsprachigen Inselbewohnern. Man kann jedoch immer noch Vieles erkennen, was leicht mit den auf der Insel “Dagö”(schwedisch für Tagesinsel) oder Hiiumaa lebenden Schweden in Verbindung gebracht werden kann. Seien es Ortsnamen, Kirchen, Bauernhöfe oder Sonstiges.
Menschen auf der ganzen Welt ziehen zunehmend in die Städte, aber das Leben auf dem Lande bleibt nur in gut funktionierenden Dörfern bestehen. Es gibt zwar nur eine kleine Stadt, Kärdla, auf der Insel Hiiumaa, aber es gibt hier mehr als 180 Dörfer. Die Geschichte der Entstehung jedes einzelnen Dorfes und die wichtigen Ereignisse der Dorfgeschichte sind dabei auf ihre eigene Art sehr unterschiedlich. Aber es ist spannend zu erforschen, was uns heute besonders an ihnen auffällt. Ist es eine noch erhaltene Windmühle, ein altes Herrenhaus, eine Geschichte über eine bedeutende Persönlichkeit oder ein modernes Unternehmen? Fang an zu suchen und zu erleben!