Im Jahre 1627 wurde die unabhängige Gemeinde Reigi von der Pfarrei Käina getrennt. Hinzu kamen Tahkuna und Kärdla, die zuvor zu Pühalepa gehörten.
Die im 17. Jahrhundert erbauten Gebäude des Kirchengutes wurden den damaligen Verhältnissen entsprechend aus Holz gebaut und konnten dem Zahn der Zeit nicht standhalten. Heutzutage ist nur das dritte Hauptgebäude des Pastorats von Reigi erhalten geblieben. Dieses zwischen 1775 und 1779 erbaute Gebäude ist ein weiteres hervorragendes Beispiel für den Barockstil auf Hiiumaa und befindet sich gleich neben dem Schloss Suuremõisa.
Das Pastorat von Reigi wurde berühmt durch den Roman „Der Lehrer von Reigi“ von Aino Kallas, dessen Handlung auf Ereignissen beruht, die sich hier tatsächlich in der Mitte des 17. Jahrhunderts zutrugen. Die Figuren des Buches – der erste Pfarrer von Reigi, Paulus Andreas Lempelius, Hilfslehrer Jonas Kempe und die Frau des Pfarrers, Catharina Wycken – waren echte Menschen.
Mit dem Pastorat von Reigi sind gleich mehrere Personen verbunden, die eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte der Insel und sogar ganz Estlands spielten. Um nur einige davon zu nennen: Jacob Marrasch, Verbreiter der Herrnhuter Brüdergemeinde, David Gottlieb Glanström, Übersetzer des Estnischen Bauerngesetzes, der bildungsnahe Pfarrer Carl Forsman (gründete außerdem eine Hutfabrik), der Kirchenlehrer Gustav Feliks Rinne, welcher den Grundstein für die musikalische Kultur Hiiumaas legte, sowie sein jüngster Sohn, Immanuel Rinne, der Gründer der ersten öffentlichen Bibliothek auf Hiiumaa.
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