Das Leben auf der Insel ist wie ein kleines Modell der Welt. Die einzigartige Natur der Insel, die dank der Fähigkeiten der Menschen hier, im Einklang mit der Natur und der sensiblen Inselumgebung zu leben, erhalten geblieben ist, ist der Grund, warum die UNESCO das Gebiet der westlichen Inseln Estlands als Modell des nachhaltigen Lebens anerkannt hat, welches sowohl in Estland als auch darüber hinaus weit verbreitet sein sollte. Hiiumaa ist zusammen mit anderen Inseln Westestlands seit 1990 Teil des globalen Programms „Der Mensch und die Biosphäre“.
Programm Mensch und Biosphäre (MAB)
Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ („Man and the Biosphere“ oder MAB) wurde 1971 ins Leben gerufen. Anfänglich hatte es 14 thematische Teilprogramme, die sich alle mit der wissenschaftlichen Untersuchung der Beziehung zwischen Mensch und Biosphäre in Zeiten sich verschärfender Umweltprobleme befassten. „Der Mensch und die Biosphäre“ ist ein zwischenstaatliches Wissenschaftsprogramm, dessen Hauptziel es ist, die ausgewogene gemeinsame Entwicklung von Biodiversität und menschlicher Kultur weltweit sicherzustellen. Zu diesem Zweck stützt sich das Programm auf ein umfangreiches Netzwerk von Biosphärengebieten, das fast 700 Schutzgebiete in verschiedenen großen Ökosystemen umfasst. Dies sind keine gewöhnlichen Schutzgebiete, sondern Gebiete, in denen Lösungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung entwickelt werden und in denen Wechselwirkungen zwischen der lokalen Gemeinschaft und der Kultur des Erbes mit der Natur angesprochen werden. Da sich in verschiedenen Naturzonen der Erde uraltes Wissen und Können zur nachhaltigen Nutzung der Biosphäre erhalten hat, ist MAB bestrebt, dieses Wissen möglichst breit einzuführen und zu nutzen. MAB hat auch heute noch mehrere thematische Unterprogramme wie Wüsten, Bergregionen, urbane Gebiete, Inseln und Küsten.