Der Gutshof von Vaemla
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Der Beginn der langen Geschichte des Herrenhauses Vaemla kann als Feudalisierung der Ländereien während der schwedischen Zeit angesehen werden, als die Ländereien hier 1576 vom legendären Kommandanten der schwedischen Krone, Pontus De la Gardie, erworben wurden. Bereits 1582 gehörte das Gut der Familie Wachtmeister und blieb 165 Jahre in deren Besitz. Später wechselten die Besitzer des Herrenhauses oft. Das Vaemla-Herrenhaus war die Heimat bemerkenswerter blaublütiger Familien.
Aus kultureller und historischer Sicht ist die Zeit, als der erste estnische Berufskünstler Johann Köler (1826-1899) hier weilte und arbeitete, für das Herrenhaus bedeutend In den 1860er und 1870er Jahren war er als Akademiker der St. Petersburger Kunstakademie Kunstlehrer der Großherzogin Maria Alexandrowna, der Tochter des russischen Zaren. Gleichzeitig leistete Köler auch verdienstvolle Arbeit für sein Heimatland und prägte maßgeblich das nationale Erwachen Estlands.
In den Jahren 1863-1864. Während einer Reise durch Estland besuchte Johann Köler auch Hiiumaa und übernachtete auf Einladung des damaligen Gutsbesitzers Karl Jakob Rudolf von Gernet in Vaemla (dieselben Personen spiegeln sich auch in J. Kross ‚Buch „Kolmandad mäed dt. in etwa die dritten Berge“ wider) . Während des Aufenthaltes fertigte der Künstler Skizzen für mehrere Gemälde an (unter ihnen z.B. „Hiiu-Frauen am Brunnen“, „Hiiu-Bauer mit Axt“, „Segnender Christus“).
Eine weitere bekannte Person aus der estnischen Kulturgeschichte ist eng mit dem Gut Vaemla verbunden. Der Komponist, Chorleiter und Musikpädagoge Ado Velmet (Adolf Villmann 1910-1974) ist hier geboren und aufgewachsen, sein Geburts- und Elternhaus wurde jedoch zerstört.
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