Die Ruinen der Kirche von Paluküla
Die Kirche von Paluküla wurde im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts von den örtlichen Gutsbesitzern, der Familie Ungern-Sternberg, erbaut. Aus der Zeit der Errichtung des Gebäudes sind keine Dokumente erhalten, aber die elegante Ausführung des Gebäudes lässt darauf schließen, dass der Architekt ein ausgebildeter Meister seiner Zunft war, welcher mit der deutschen Architektur der damaligen Zeit vertraut war. Da das Gebäude ursprünglich als Familiengrabkapelle geplant war, befindet sich unter der Kirche ein Keller mit Zylindergewölbe, der als Grabkammer vorgesehen war. Dies ist auch der Grund für den ungewöhnlich hohen Sockel des Gebäudes.
Die Kirche wurde 1820 geweiht. Der Plan für eine Begräbniskirche scheiterte, da sich herausstellte, dass der Grundwasserspiegel zu hoch war. Das Gotteshaus fungierte bis zum Sommer 1939 jedoch als Filialkirche des Pastorats von Kärdla. Das Gebäude verfügte über 100 Sitzplätze.
Eineinhalb Jahrhunderte lang war der Kirchturm auch ein Zeichen für die Schifffahrt – die Höhe des Turms beträgt 29 m.
Im Sommer 1939, als auf Hiiumaa mit der Errichtung sowjetischer Militärstützpunkte begonnen wurde, übergab man die Kirche von Paluküla der russischen Armee. Das Gebäude diente als Lagerhaus, im Turm befand sich ein Beobachtungsposten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der Kirche ein Lagerhaus, allmählich begann das Gebäude zu verfallen und am 26. April 1990 brannte es schließlich nieder.
Das Dach des Kirchenschiffs wurde 1994 restauriert und der Turm im Jahre 1996.
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